Berlin

Gewerkschaft EVG demonstriert vor zweiter Runde der Bahn-Tarifverhandlungen | ABC-Z

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG) werden am Dienstag fortgesetzt. Die erste Tarifrunde endete vergangene Woche ohne eine Einigung. Die EVG hat am Montag zu einer Demonstration vor dem Berliner Hauptbahnhof aufgerufen.

Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent für etwa 192.000 Beschäftigte. Die rund 100.000 Schichtarbeiter sollten zusätzlich 2,6 Prozent mehr bekommen und einen Teil davon in freie Tage umwandeln können.

Die Deutsche Bahn bot vier Prozent in zwei Schritten (im Oktober 2025 und Oktober 2026) für alle sowie zusätzlich 2,6 Prozent für die Schichtarbeiter ab 2027 an. Der Tarifvertrag soll nach dem Willen der Bahn außergewöhnlich lange bis Ende April 2028 laufen – damit soll „Planungssicherheit in der Sanierung hergestellt werden“, so die Bahn.

Die EVG begrüßte das Angebot der Bahn mit einem Zusatzgeld, doch vier Prozent Gehaltsteigerung seien zu wenig, wie die Gewerkschaft mitteilte. Das Angebot solle außerdem für die Beschäftigten der DB Cargo gelten, forderte die EVG.

Der aktuelle Tarifvertrag läuft noch bis Ende März. Bis dahin gilt auch die sogenannte Friedenspflicht: Während eines ungekündigt geltenden Tarifvertrages ist die Gewerkschaft nicht berechtigt zu streiken. Bahnreisende haben also keine Streiks zu befürchten, wenn sich Bahn und EVG bis Ende März auf einen neuen Tarifvertrag einigen. Bei der vergangenen Tarifrunde mit der EVG im Frühjahr 2023 fanden zwei Warnstreiks statt.

Die EVG ist die größte Gewerkschaft der Bahn-Mitarbeiter und verhandelt der Tarifvertrag in 54 Betrieben innerhalb der DB. Die Lokführergewerkschaft GDL verhandelt in 18 Betrieben – unter anderem für die Lokführer. Im vergangenen Jahr gab es mehrere Streiks der GDL, die sich am Ende mit der Bahn auf einen neuen Tarifvertrag einigte.

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