„Gewaltige Schnittmenge“: Die FDP baggert offen an der Union | ABC-Z

„Gewaltige Schnittmenge“
Die FDP baggert offen an der Union
05.01.2025, 02:08 Uhr
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Kurz vor dem traditionellen Dreikönigstreffen schwören FDP-Spitzenpolitiker ihre Partei auf ein Bündnis mit der Union ein. Lindner hofft bislang vergeblich auf ein Gegenbekenntnis von CDU und CSU. Umfragen verheißen ebenfalls nichts Gutes für ein schwarz-gelbes Bündnis.
Sieben Wochen vor der Bundestagswahl machen sich führende Liberale für ein Bündnis mit der Union stark. Die FDP-Politikerin Agnes-Marie Strack-Zimmermann sprach in der „Bild am Sonntag“ von einer „gewaltigen Schnittmenge“ und einer „sehr gelungenen Kombination“. Für die Herausforderungen in der Sicherheits- und Wirtschaftspolitik wäre Schwarz-Gelb aus ihrer Sicht eine gute Mischung. Gleichwohl gehe im Wahlkampf „jeder für sich in die Bütt“, betonte die Verteidigungsexpertin, die dem FDP-Präsidium angehört und im Europaparlament sitzt.
Die FDP kommt am Montag in Stuttgart zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen zusammen. Es fällt diesmal in den Bundestagswahlkampf. Parteichef Christian Lindner hatte zuvor an die Union appelliert, sich zu einem schwarz-gelben Bündnis nach der Wahl am 23. Februar zu bekennen.
Auch FDP-Fraktionschef Christian Dürr warb für Schwarz-Gelb. „Ich erkenne an, dass die CDU sich nach der Ära Merkel erneuert hat und heute viele marktwirtschaftliche Positionen vertritt, etwa beim Thema Steuersenkungen“, sagte Dürr den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Eine Zusammenarbeit mit der Union könnte ich mir gut vorstellen“, betonte er.
Liberale verharren im Umfragetief
Die FDP hatte mit der Union zuletzt von 2009 bis 2013 unter der CDU-Kanzlerin Angela Merkel koaliert. Aus dem Bündnis konnten die Liberalen keinen Vorteil ziehen, sie flogen bei der Bundestagswahl 2013 aus dem Parlament. Nun hofft die FDP nach dem Platzen der Koalition mit SPD und Grünen wieder auf Schwarz-Gelb.
Allerdings müssen die Liberalen dafür ordentlich zulegen. Aktuelle Umfragen sehen sie nur bei drei bis vier Prozent. Auch im neuen Insa-Sonntagstrend für die „Bild am Sonntag“ stagniert die Partei bei vier Prozent. Die Union kommt unverändert auf 31 Prozent. Die SPD verliert einen Prozentpunkt und käme auf 16 Prozent, wenn am kommenden Sonntag bereits gewählt würde. Die Grünen legen einen Punkt auf 13 Prozent zu. Die AfD verharrt bei 20, das BSW bei 7 und die Linke bei 3 Prozent.