Gewalt gegen Frauen: Bundesjustizministerin Hubig will Frauen besser vor Gewalt schützen | ABC-Z
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) will Frauen künftig besser vor häuslicher Gewalt schützen und hat Reformen angekündigt. “Die Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen eine sehr bittere Wahrheit über unser Land: Die Fälle häuslicher Gewalt nehmen zu”, sagte die SPD-Politikerin der Nachrichtenagentur dpa.
Konkret plant Hubig eine Verschärfung des Strafrechts, etwa bei Vergewaltigungen unter Einsatz sogenannter K.-o.-Tropfen. Gleichzeitig müsse der Opferschutz verstärkt werden. Opfer häuslicher Gewalt müssten zudem ein Recht auf fachkundige psychosoziale Begleitung während des Prozesses erhalten, sagte die Ministerin. Sie werde “schon sehr bald Gesetzentwürfe dazu vorlegen”. Das Ziel sei es, dass Frauen zu Hause sicher seien und sich in der Öffentlichkeit genauso frei bewegen könnten wie Männer.
Das Problem häuslicher Gewalt gegen Frauen hat der Ministerin zufolge in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. “Im Fünfjahresvergleich sehen wir einen steilen Anstieg um rund 18 Prozent”, sagte Hubig. Die überwiegende Zahl der Betroffenen seien Frauen.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) vom August wurden im vergangenen Jahr 187.000 Frauen Opfer häuslicher Gewalt. Insgesamt waren 266.000 Menschen davon betroffen, so viele wie noch nie.
“Wir müssen mehr tun, um Frauen zu schützen – häusliche Gewalt ist kein Schicksal”, sagte Hubig. Am Mittwoch beschloss das Bundeskabinett bereits die Einführung der elektronischen Fußfessel für Gewalttäter.
