Gesundheitssenatorin: 363 Menschen in Berlin durch Silvesterfeuerwerk verletzt | ABC-Z
Bilanz des Senats
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Gesundheitssenatorin: 363 Menschen in Berlin durch Silvesterfeuerwerk verletzt
Blind, taub, das Gesicht verbrannt: Auch in dieser Silvesternacht erlitten Menschen durch Böller und anderes Feuerwerk Verletzungen, teils mit dauerhaften Folgen. Alleine in Berlin traf es laut des Senats mehr als 360 Menschen.
An Silvester sind in Berlin den Erkenntnissen der Gesundheitsverwaltung zufolge 363 Menschen durch Feuerwerk verletzt worden. Davon seien 52 stationär in einem Krankenhaus aufgenommen worden, sagte die Gesundheitssenatorin Ina Czyborra am Montag im Ausschuss für Gesundheit und Pflege.
In vielen Fällen handle es sich um leichte Verletzungen, zum Beispiel oberflächliche Verbrennungen. “Es gab aber zahlreiche Personen, die schwer und schwerst verletzt wurden”, so die SPD-Politikerin. Bei einigen gebe es keine Aussicht auf eine vollständige Genesung.
Rakete direkt vor dem Gesicht explodiert
Eine Person habe schwerste Gesichtsverbrennungen erlitten, nachdem eine Rakete direkt vor ihrem Gesicht explodiert sei. Ein Kind sei durch die Explosion einer Kugelbombe in Tegel lebensbedrohlich verletzt worden. Die Polizei sucht Zeugenhinweise, die zum Täter oder den Tätern führen. Kugelbomben sind wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen. Sie werden hauptsächlich in professionellen Großfeuerwerken bei Veranstaltungen eingesetzt.
Andere Menschen hätten schwere Hörschäden und Verletzungen am Auge erlitten, bis hin zum dauerhaften Verlust ihres Seh- oder Hörvermögens. Alleine an der Charité in Berlin wurden 49 Personen mit feuerwerksbezogenen Verletzungen behandelt, wie Sprecherin Manuela Zingl am Donnerstag mitteilte. Die Zahl bezieht sich auf den Zeitraum zwischen dem 31. Dezember 8 Uhr und dem 1. Januar 8 Uhr. “Auffällig waren die Häufung von “Kugelbomben” und Berichte von gezieltem Feuerwerksbeschuss auf Passanten”, so Zingl.
Am Unfallkrankenhaus Berlin waren es 42 Verletzte, die behandelt wurden. Mehrere davon seien durch Kugelbomben schwer an Händen, Gesicht und Augen verletzt worden, darunter auch Kinder. Andere Betroffene hätten infolge der Explosion dieser Sprengkörper schwere Hörschäden bis hin zu einem dauerhaften Hörverlust erlitten, schilderte die UKB-Sprecherin Angela Kijewski.
Fast zwei Dutzend bekannte Angriffe auf medizinisches Personal
Außerdem sind nach Angaben der Senatorin 23 Fälle bekannt, bei denen Pfleger und Ärztinnen von Patientinnen oder Patienten körperlich oder verbal angegriffen worden sind. Bedauerlicherweise entspreche das dem üblichen Niveau. 35 von insgesamt 38 abgefragten Krankenhausstandorten hätten bislang Rückmeldung gegeben.
Sie wünsche allen Verletzten eine möglichst schnelle Genesung und danke dem Personal der Rettungsdienste und Krankenhäuser für seinen Einsatz, sagte Czyborra. Neben den silvesterbedingten Verletzungen versorgten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Silvester weiterhin alltägliche Notfälle wie Schlaganfälle und Herzinfarkte, das sei “eine große Aufgabe”.
Sendung: rbb24 Inforadio, 06.01.2025, 12 Uhr