Fed-Zinsentscheidung: Dax legt nach US-Zinssenkung zu, Goldpreis sinkt deutlich | ABC-Z

Der Dax steigt nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed
deutlich. Der deutsche Leitindex stieg um 1,2
Prozent auf 23.644 Punkte an. Der Goldpreis hingegen fiel stark, nachdem er direkt im Anschluss an die Zinsentscheidung noch ein Rekordhoch erreicht hatte. Die Feinunze (etwa 31,1
Gramm) wurde an der Börse in London bei 3.637 US-Dollar gehandelt und lag damit
etwa 22 Dollar tiefer als am Vortag. Umgerechnet kostet eine Unze 3.084
Euro.
Der Dax knüpfte zu Handelsbeginn an sein moderates
Vortagsplus an. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,33
Prozent auf 30.316,39 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50,
der am Mittwoch knapp in der Verlustzone geschlossen hatte, ging es um
0,7 Prozent hoch.
Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch erstmals im laufenden Jahr die Zinsen gesenkt. Damit wirkten die Anleger offenbar zunächst zufrieden. “Beim Dax kommen die ersten Schnäppchenjäger aufs
Parkett”, sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Frankfurter
Vermögensverwalter QC Partners. Offensichtlich hätten einige Anleger den
Bereich um 23.300 Punkte als ihre Kaufschwelle ausgemacht.
Auch die Notierung von Gold war kurz auf ein Rekordhoch von 3.707,57 Dollar gestiegen. Da Gold keine Zinsen abwirft, verstärkt die
Aussicht auf sinkende Zinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall. Die Senkung des Leitzinses in
die Spanne zwischen 4,0 und 4,25 Prozent war erwartet worden.
Weitere Zinssenkungen möglich
Nach der erwartungsgemäßen Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte stellte die Fed weitere Zinssenkungen in Aussicht. Bis zu zwei Zinsschritte nach unten seien 2025 möglich, hieß es. “Es ist davon auszugehen, dass auf jeder der noch verbleibenden zwei Sitzungen der Leitzins um 25 Basispunkte reduziert wird”, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der Liechtensteiner VP Bank.
2026 könnte nach Fed-Angaben dann noch eine weitere Senkung erfolgen. Laut ING-Experte James Knightley ist der Markt aber von den Fed-Prognosen einer “sanften Landung” der US-Wirtschaft nicht überzeugt und geht derzeit perspektivisch von mehr Zinssenkungen aus.
Sorge vor Politisierung der Fed
Die neueste Zinsentscheidung fiel im geldpolitischen Rat der Fed mit einer Gegenstimme. Nur ein Notenbanker hatte sich für eine stärkere Senkung um 0,5 Prozentpunkte ausgesprochen. Dabei handelte es sich um den Trump-Vertrauten Stephen Miran, der erst zu Beginn der Woche übergangshalber im Fed-Vorstand bestätigt wurde.
Nach Einschätzung von Experten der DekaBank zeigt das Abstimmungsergebnis, dass die US-Notenbanker geschlossener sind als zuletzt befürchtet. “Die Hürde für eine schnelle Politisierung des geldpolitischen Rates ist (noch) hoch.” Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump immer wieder und vehement eine deutliche Zinssenkung gefordert und Fed-Chef Jerome Powell persönlich attackiert.





















