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Gesetzliche Krankenversicherung: Geld sparen durch Verzicht auf Arztbesuch? – Wirtschaft | ABC-Z

Der rapide Anstieg der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung treibt viele um. So stiegen die Sätze zum Jahresbeginn spürbar – und machen Lohnerhöhungen oder Steuererleichterungen schnell zunichte. Der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte zuletzt im Wahlkampf vorgeschlagen, auch Erträge aus Kapitalanlagen für die Finanzierung der Krankenkassen heranzuziehen.  Das aber sorgte für herbe Kritik.

Jetzt hat auch die ums politische Überleben kämpfende FDP eine Idee gegen zu hohe Beiträge. „Wenn jemand in einem Quartal nicht zum Arzt geht oder seine Rechnung dort selbst zahlt, soll er einen Teil seines Beitrags erstattet bekommen“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr der FAZ. So solle die Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung gestärkt werden. Zudem könnten Arztpraxen von unnötigen Terminen entlastet werden. In der privaten Krankenversicherung gibt es bereits in vielen Tarifen so etwas. Wer dort nicht beim Arzt war oder Rechnungen selbst trägt, kann auf eine Rückerstattung von Beiträgen hoffen.

So etwas will die FDP nun offenbar auch bei der gesetzlichen Versicherung einführen. „Von einer solchen Reform erhoffe ich mir mehr als von einem Karenztag, an dem Krankgeschriebene keinen Lohn erhalten“, sagte Dürr. Es könnte aber auch dort Kritik geben. Denn Versicherte gehen dann vielleicht nur deshalb nicht zum Arzt, um Beiträge zu sparen, das könnte eine Gefahr für ihre Gesundheit sein.

Habeck hatte dagegen zuvor gefordert, Kapitalerträge zur Finanzierung der Krankenkassen heranzuziehen. Damit war er auf großen Widerspruch gestoßen. Die genaue Ausgestaltung dieses Vorschlags ließ er auch offen, betonte aber, dass Sparer ausgenommen werden sollen und die Regelung nur für Reiche gelten soll. Die FDP wiederum hatte den Vorschlag hart kritisiert.

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