Gesamtmetall-Chef hat klare Forderungen an die neue Regierung | ABC-Z

Berlin. Die Metall- und Elektroindustrie steckt in der Krise. Gesamtmetall-Präsident Wolf hat klare Forderungen an die neue Regierung.
Die Krise der deutschen Wirtschaft setzt vor allem der stark exportlastigen Metall- und Elektroindustrie zu. 110.000 Arbeitsplätze sind nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall allein seit 2023 weggefallen, Gesamtmetall-Präsident Wolf warnte zuletzt auch gegenüber dieser Redaktion, dass insgesamt bis zu 300.000 Jobs in Gefahr seien.
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Nicht weniger als eine Wirtschaftswende hatte Friedrich Merz (CDU) daher im Wahlkampf gefordert – und fand damit in Wolf und dem Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, mächtige Unterstützer. Nun stehen der künftige Kanzler Merz und seine Ministerinnen und Minister vor der Vereidigung, die am Dienstag stattfindet. Und Wolf mahnt den künftigen Kanzler, der kriselnden Wirtschaft schnell unter die Arme zu greifen.
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Wolf: „Vernachlässigen der Wettbewerbsfähigkeit hat nicht erst mit der Ampelregierung begonnen“
„Es muss schnell das Zeichen kommen, dass nun die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Priorität hat“, sagte Wolf dieser Redaktion. „Die Senkung von Netzentgelten und Stromsteuer, die degressive Abschreibung für Ausrüstungsinvestitionen und die Senkung der Körperschaftssteuer sind sofort umzusetzen“, sagte Wolf. Dies müsse ebenso wie die Verabschiedung des Bundeshaushalts 2025 bis zur Sommerpause des Bundestages Mitte Juli geschehen.
Anschließend brauche es ein „Sofortpaket zur Stabilisierung des Gesamtsozialversicherungsbeitrages“. Auch müsste Bürokratie abgebaut werden, etwa durch das Abschaffen des deutschen Lieferkettengesetzes. Der Präsident des größten Arbeitgeberverbandes mahnte, dass es darum gehe, die „Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland wieder zu stärken.“
Die Schuld für die längste Rezession der Nachkriegszeit sieht Wolf allerdings nicht ausschließlich im Auftreten der zerbrochenen Ampel-Koalition: „Das Vernachlässigen der Wettbewerbsfähigkeit hat nicht erst mit der Ampelregierung begonnen und die Versäumnisse sind nicht von heute auf morgen wieder wettzumachen.“