Geringerer Verbrauch. höhere Grenzwerte: Wasservertrag für Tesla soll geändert werden | ABC-Z
Das Wasser ist seit dem Bau der Tesla-Fabrik ein umstrittenes Thema, denn ein Teil des Geländes liegt in einem Wasserschutzgebiet bei Grünheide. Nun soll der Wasservertrag erneuert werden – mit geringerem Verbrauch, aber höheren Grenzwerten.
Der US-Elektroautobauer Tesla will einen neuen Vertrag mit dem regionalen Wasserverband festschreiben. Darin sollen eine geringere Wasserliefermenge und höhere Grenzwerte für Stoffe im Abwasser vermerkt werden. Dem neuen Vertrag muss noch die Verbandsgemeinde zustimmen, die am Mittwoch tagt.
In einem Brief an deren Vertreter, der dem rbb vorliegt, heißt es von Tesla, dass das Unternehmen überzeugt sei, mit der Änderung des Vertrags “die Versorgungssicherheit für das gesamte Verbandsgebiet langfristig zu sichern”.
Im Entwurf des Vertrags zwischen Tesla und dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) ist demnach ein Rückgang der Trinkwasserliefermenge von 400.000 Kubikmeter vorgesehen – damit würde die maximal verfügbare Menge 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr betragen. Das wird möglich, weil Tesla nach eigenen Angaben bis zu 100 Prozent des Abwassers in der Fabrik recycelt. Dadurch ändert sich die Abwasserqualität in Richtung Sanitärabwasser.
Der Grenzwert für “Stickstoff Gesamt” im Abwasser soll auf 100 Milligramm pro Liter verdoppelt werden, der von “Biologischem Sauerstoff” von 300 auf 450 Milligramm pro Liter steigen. “Die angepassten Einleitparameter liegen immer noch deutlich unter denen im Verbandsgebiet zulässigen”, teilte Tesla mit.
“Stern” [stern.de] und “RTL” berichteten am Dienstag, Tesla wolle mit dem neuen Vertrag Trinkwasserschutz-Auflagen in Brandenburg umgehen. Die Bürgerinitiative gegen Tesla – der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg – forderte, die kommunalen Parlamente müssten über neue Verträge von dieser Bedeutung vorab beraten.
Die Entscheidung über einen möglichen Stopp der Abwasserentsorgung hatten die 16 Verbandskommunen des WSE im April vertagt. Nach bisheriger Ansicht des Wasserverbands zufolge überschreitet Tesla “ständig und in erheblicher Weise” Abwassergrenzwerte. Das betrifft Werte für sogenannten refraktären Phosphor sowie für Gesamtstickstoff.
Der Wasserverbrauch von Tesla liegt nach Angaben des Unternehmens unter dem Branchendurchschnitt. Das Wasser ist seit dem Bau der Fabrik ein umstrittenes Thema. Ein Teil des Werksgeländes liegt in einem Wasserschutzgebiet.
Sendung: Antenne Brandenburg, 9.10.2024, 11:30 Uhr