Gerhard Schröder: Altkanzler Schröder wegen Burn-out in der Klinik | ABC-Z

Wegen einer Burn-out-Diagnose hat sich Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in klinische Behandlung begeben. Das teilte Schröders Anwalt auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Eine krankheitsbedingte Absage Schröders
im Untersuchungsausschuss des Schweriner Landtags zum Bau der
Ostseepipeline Nord Stream 2 hatte Mitte Januar bereits zu Spekulationen geführt.
In einer Stellungnahme für
den Untersuchungsausschuss bescheinigt sein Arzt Schröder ein “typisches Burn-out-Syndrom mit dem
Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem
Energiemangel”.
Schröder leide auch an “Konzentrations- und
Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen” sowie einer “verringerten emotionalen Belastbarkeit”. Deshalb sei er “weder aktuell noch in absehbarer Zeit den körperlichen und
psychischen Belastungen durch eine längere – insbesondere öffentliche – Befragung in einem Untersuchungsausschuss gewachsen”.
Stationäre Behandlung
Es steht so schlecht um Schröder, dass er sich auf Anraten seines Arztes in klinische Behandlung begeben hat. Das bestätigte Schröders Anwalt Hans-Peter Huber der dpa und bat im Namen der Familie die Öffentlichkeit darum, Schröders Privatsphäre zu respektieren.
Burn-out ist ein Zustand der körperlichen,
emotionalen und geistigen Erschöpfung, der durch chronischen Stress
entsteht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Burn-out offiziell
als Gesundheitsproblem anerkannt.
Schröder wird im April 81 Jahre alt. Er stieg nach seiner Kanzlerschaft als Lobbyist bei den
mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch
die Ostsee ein. Im Untersuchungsausschuss steht die Frage im Raum, welche Rolle Schröder
beim Bau der Pipelines spielte. Nord Stream 1 hatte er als Kanzler, Nord Stream 2 als Verwaltungsratsvorsitzender der Nord Stream 2 AG
befördert, einer hundertprozentigen Tochter der russischen Gazprom.
Seit dem russischen
Angriff auf die Ukraine vor drei Jahren grenzt die SPD-Führung den
früheren Parteivorsitzenden aus, weil sie ihm zu große Nähe zum
russischen Präsidenten Wladimir Putin vorwirft. Ein
Parteiausschlussverfahren deswegen scheiterte allerdings.