Geothermie-Projekt in Gelting: Eavor braucht Platz für Borhabfälle – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z
Die Eavor GmbH, die das neue Geothermie-Bohrprojekt in Geretsried-Gelting betreibt, braucht ein Zwischenlager für Bohrabfälle. Der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats hat diesem Vorhaben an der Gustav-Adolf-Straße 5 im südlichen Geretsried jetzt das Gemeindliche Einvernehmen erteilt. Über inhaltliche Details, etwa über Fragen des Immissionsschutzes, hat das Landratsamt zu entscheiden.
Eavor-Sprecher Alexander Land erklärte der SZ auf Nachfrage, bei den Bohrungen fielen sogenanntes Bohrklein und Bohrflüssigkeiten an. Beides sei in Gefährdungsklasse 1 eingeordnet: „Das Bergamt hat da nicht nur zwei Augen drauf“, sagte Land. Es bestehe keinerlei Gefahr für Mensch und Umwelt.
Die Abfälle werden zwischengelagert und in gewissen Abständen per Zug nach Sachsen-Anhalt gebracht, wo sie in einem Salzstock deponiert werden. Für die Zwischenlagerung, so Land, sei das zertifizierte Unternehmen Ehgartner zuständig. Der beantragte Platz an der Gustav-Adolf-Straße sei für 550 Kubikmeter Bohrgut und 300 Kubikmeter Flüssigkeit ausgelegt.
Das Unternehmen erklärt sein neuartiges Geothermie-Vorhaben, das eines Tages Geretsried und die Region mit Fernwärme versorgen soll, so: „Eavor-Loop hat mit herkömmlicher Geothermie nur noch wenig zu tun. Die Wärmeaufnahme erfolgt sicher in einem geschlossenen Kreislauf-System durch ein Arbeitsmedium – ohne Austausch mit dem Tiefenwasser und ohne Interaktion mit dem Tiefengestein.“
Die erste Stromproduktion ist für das vierte Quartal 2024 angekündigt. Für das Fernwärmenetz ist die Isar Loisach Naturwärme GmbH (ILN), eine Tochter der Stadtwerke Geretsried, zuständig. Mit der Bereitstellung wird von 2026 an in sechs Ausbaustufen gerechnet.