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Generationswechsel bei der DFB-Elf: Dieser Bayern-Star ist der große Verlierer | ABC-Z

München – Gut gelaunt lächelten Leroy Sané und Jamal Musiala in die Handy-Kamera, inszenierten sich am Montagabend für ein Selfie in der Allianz Arena. Als die DFB-Legenden Manuel Neuer, Thomas Müller und Ilkay Gündogan verabschiedet wurden, wollten die Bayern-Profis dabei sein.

Musiala (21) hatte wegen seiner Hüftprobleme auf die Oktober-Länderspiele verzichten müssen, Sané hatte von Bundestrainer Julian Nagelsmann keine Einladung erhalten.

Verlängern die Bayern mit Sané?

Sané, bei der Heim-EM im Sommer noch die Nummer zwölf bzw. 13 im Kader und mit zwei Startelf-Einsätzen, musste sich nach dem Turnier einer Leisten-Operation unterziehen und kämpft sich gerade über Joker-Einsätze peu à peu zurück in die Startelf der Bayern. So er es denn schafft.

Wäre wichtig angesichts der anstehenden Vertragsgespräche, da sein aktuelles Arbeitspapier an der Säbener Straße mit Saisonende ausläuft. Die Perspektive unter Nagelsmann ist für den 28-Jährigen definitiv schwieriger geworden. Für Sané lautet die Frage: Und jetzt?

Leroy Sané ist noch nicht so richtig bei der EM angekommen.
© IMAGO / osnapix
Leroy Sané ist noch nicht so richtig bei der EM angekommen.

von IMAGO / osnapix

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DFB-Kader: Julian Nagelsmann hat ein Luxusproblem – wohin mit Sané?

Muss sich auch Nagelsmann fragen, der nun ein Luxusproblem hat. Den Großteil des aktuellen Oktober-Kaders dürfte, ja müsste er für die abschließenden zwei Gruppenspiele der Nations League im November gegen Bosnien-Herzegowina in Freiburg (16.11.) und drei Tage später in Budapest gegen Ungarn wieder einladen.

Von Alexander Nübel und Oliver Baumann, die sich den Job in Tor teilen durften und bei ihrem jeweiligen Debüt überzeugten, bis hin zu Mittelstürmer Tim Kleindienst, der die Rolle der verletzten Angreifer Kai Havertz und Niclas Füllkrug einnahm als wäre es das normalste der Welt.

Auch Matchwinner Jamie Leweling, beim 1:0 gegen die Niederlande ebenso DFB-Debütant wie Keeper Baumann. Kleindienst (29), Jonathan Burkhardt (24) und Nübel erlebten dieses persönliche Glücksgefühl beim 2:1 in Bosnien, Angelo Stiller bereits im September beim 5:0 gegen Ungarn.

Obwohl total abgebrüht, ist auch Aleksandar Pavlovic (20), der nach seiner DFB-Premiere Anfang Juni die EM wegen einer Mandelverletzung verpasste, noch längst kein alter Hase.

Es passte gut mit Stiller (23), die beiden harmonierten im zentralen Mittelfeld und sind laut Nagelsmann „zwei neue Sechser, die eine sehr gute Perspektive beim DFB haben“. Die nächsten Unverzichtbaren.

WM 2026 als große Motivation beim der DFB-Elf

Vor allem, wenn das DFB-Team so auftritt wie gegen die Niederländer, im Sommer noch EM-Halbfinalist. „Die erste Halbzeit war die beste, die wir im letzten Jahr gespielt haben. Extrem dominant, wir hatten viele Ballgewinne“, freute sich Nagelsmann und lobte: „Alle haben ein gutes Spiel gemacht.“

Dabei weiß der 37-Jährige, dass er aufgrund der zahlreichen Ausfälle zu einer Not-Elf gezwungen wurde. Die Spieler machten daraus eine Tugend. „Die Gier, die die Mannschaft verkörpert, ist ein sehr, sehr großer Schritt“, sagte Nagelsmann, „ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben in der Nations League noch kein Spiel gehabt, bei dem ich das Gefühl hatte: Es ist egal, ob wir gewinnen oder nicht gewinnen.“

Drei Siege und ein Remis in der Post-EM-Ära namens Nations League – das und der vorzeitige Einzug in die K.-o.-Runde, in diesem Fall das Viertelfinale (Hin- und Rückspiel im März 2025) können sich sehen lassen. Die Nordamerika-WM 2026 erscheint als große Motivation am Horizont.

Auch DFB-Rückkehrer Gnabry überzeugt

Es läuft aktuell, weil die, die nachrücken, den etablierten Spielern Dampf machen. Lorbeeren gibt’s nicht mehr. „Als Trainer testet man immer ein bisschen. Die negative Situation, dass viele verletzt sind, hat positive Auswirkung für neue Spieler“, so Nagelsmann.

Und umgekehrt führt der qualitativ breiter aufgestellte Kader zu höherem internen Druck, wie der Bundestrainer erklärte: „Es ist gut, aus der zweiten Reihe neues Personal gefunden zu haben, das den Konkurrenzkampf enorm erhöht. Jetzt weiß jeder, dass er sich nicht ausruhen kann. Das fördert die Leistung.“

Alle Neulinge sowie die DFB-Rückkehrer (Serge Gnabry, Robin Gosens, Kevin Schade) überzeugten, weil sie ihre Aufgaben erfüllten und ihre Rollen ausfüllten. Der Fundus, aus dem Nagelsmann künftig auswählen kann, ist größer geworden. Ganz neue Gefühle bei der deutschen Nationalelf.

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