Geldpolitik: EZB lässt Leitzinsen unverändert | ABC-Z

Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen in der Eurozone erneut nicht angetastet. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagensatz liegt damit weiterhin bei 2,0 Prozent.
Die Inflation befindet sich auf Zielniveau, die Wirtschaft in der Eurozone wächst moderat: Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) fühlen sich weiterhin wohl mit dem erreichten Zinsniveau. Der EZB-Rat hat daher heute auf seiner Sitzung in Florenz beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen; der für Banken und Sparer relevante Einlagenzins bleibt bei 2,0 Prozent.
Nach einer Serie von acht Zinssenkungen hatte die Notenbank schon im Juli und September eine Pause eingelegt. Noch im Frühjahr 2024 lag der Einlagenzins, den Banken erhalten, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, doppelt so hoch bei 4,0 Prozent. Seither sind auch die Sparzinsen deutlich gesunken.
Inflation auf Eurozone fast auf Zielniveau
Dabei haben die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde gute Gründe für ihr erneutes Stillhalten: Schließlich ist die nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgeuferte Inflation in der Eurozone wieder unter Kontrolle.
Die Verbraucherpreise im Währungsraum waren im September im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent gestiegen. Morgen veröffentlicht die europäische Statistikbehörde Eurostat die Daten für Oktober. Insgesamt erwartet die EZB für das laufende Jahr eine Teuerungsrate von 2,1 Prozent – nur leicht über ihrem Ziel von 2,0 Prozent. In Deutschland sank die Inflationsrate im Oktober leicht auf 2,3 Prozent.
EZB-Zinssenkungszyklus noch nicht am Ende?
Hinzu kommt: Die Konjunktur in der Eurozone hat sich als widerstandsfähig erwiesen, die Wirtschaft hielt sich trotz höherer US-Zölle robuster als erwartet. Im dritten Quartal legte die Wirtschaftsleistung im Währungsraum um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, wie die Statistikbehörde Eurostat heute Vormittag nach einer ersten Schätzung mitteilte.
Trotzdem gehen einige Ökonomen davon aus, dass der Zinssenkungszyklus der EZB noch nicht abgeschlossen ist. Sie verweisen unter anderem auf den Rückgang der Ölpreise, der in den kommenden Monaten zu einem stärkeren Unterschreiten des Inflationsziels führen könnte. Das würde den Vertretern einer lockereren Geldpolitik im Zentralbank-Rat neue Argumente liefern.





















