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Geldboten streiken! Was beim Bezahlen im Supermarkt und beim Geldabheben gilt | ABC-Z

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Geld- und Werttransportunternehmen in mehreren Bundesländern erneut zu Warnstreiks aufgerufen, die nun erste Auswirkungen zeigen. Der Streik könnte zu Engpässen bei der Bargeldversorgung führen.

Bereits vor einigen Wochen, als die Gewerkschaft erneut zu Warnstreiks aufrief, hatten erste Banken ihre Kunden vor Engpässen gewarnt. Die neuen Streikmaßnahmen, die bis einschließlich Donnerstag andauern, könnten daher erneut die Bargeldversorgung an Geldautomaten, in der Gastronomie und in Filialen beeinträchtigen.

Als Alternative verweisen Banken in solchen Fällen auf die Möglichkeit, in Supermärkten und bei Discountern Bargeld abzuheben. Doch Händler, die von FOCUS online befragt wurden, äußerten Bedenken: „Wir haben selbst Schwierigkeiten, genügend Wechselgeld zu bekommen“, erklärte ein Rewe-Kaufmann. Sollten viele Kunden nun in den Geschäften Bargeld abheben wollen, könnte auch hier bald ein Mangel entstehen.

Ein Edeka-Filialleiter aus Berlin berichtet, dass er seit heute Kunden an der Kasse gezielt zur Kartenzahlung aufruft. Auch in einigen Lidl-Filialen sollten Mitarbeitende im Großraum von Köln beim vergangenen Streik fragen, ob Kunden größere Beträge mit Karte bezahlen können. „Am Ende sägen die Gewerkschaft Verdi und die Streikenden selbst an ihren Stühlen“, sagte BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam.

Das müssen Sie jetzt wissen

Hintergrund sind die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte im Geld- und Werttransportgewerbe. Die Gewerkschaft fordert eine Ausweitung der Überstundenzuschläge, ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld, mindestens 31 Tage Urlaub sowie höhere Stundenlöhne.

Nachdem die vergangene Verhandlungsrunde in der Vorwoche geplatzt war, hat die Gewerkschaft Verdi nun Warnstreiks ausgerufen. Händler und Banken warnen bereits: Die nächste Verhandlungsrunde ist Mitte Oktober. Dann könnte es erneut Streik geben.

FOCUS online rät: In den nächsten Tagen Einkäufe mit Karte bezahlen und sich nicht stressen lassen. Grundsätzlich ist die Bargeldversorgung in Deutschland gesichert. Wegen Streiks, Krankheitsfällen oder auch aus technischen Gründen kann es aber immer wieder vorkommen, dass einzelne Banken oder Geldautomaten ohne frisches Bargeld dastehen.

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