Hitzewelle in Spanien fordert erstes Todesopfer | ABC-Z

In Spanien sorgt eine Hitzewelle für Temperaturen über 40 Grad. Ein Mann ist nach Behördenangaben an den Folgen der Hitze gestorben. Auf Mallorca wird einer Gemeinde im Kampf gegen Trockenheit das Wasser abgedreht.
Kurz nach dem Start der zweiten offiziellen Hitzewelle des Jahres in Spanien hat es bereits ein erstes Todesopfer gegeben. Ein 85 Jahre alter Mann sei in Badajoz an den Folgen der extrem hohen Temperaturen gestorben, teilte die Regierung der Region Extremadura im Westen des Landes mit. In Andalusien registrierten die Orte Badajoz und Córdoba nach Angaben der Wetterbehörde AEMET am Montag mit jeweils rund 42 Grad landesweit die höchsten Temperaturen.
In Madrid zog es trotz Temperaturen von bis zu 39 Grad viele Madrilenen und Touristen auf die Straßen der spanischen Hauptstadt. Unter anderem um den Teich im Retiro-Park suchten viele Abkühlung. Manche schützten sich vor der Sonne mit Regenschirmen oder legten sich T-Shirts über den Kopf.
Balearen bleiben vorerst verschont
Laut Wetterbehörde trifft die neue Hitzewelle Spanien mit voller Wucht: Am Montag wurden in vielen Teilen des Zentrums, Südens und Westens des Landes Temperaturen über 40 Grad erreicht. In 12 der insgesamt 17 sogenannten Autonomen Gemeinschaften rief AEMET Warnstufen aus. In Andalusien, Madrid, Kastilien-La Mancha, Extremadura und Galicien galt die zweithöchste Alarmstufe Orange.
Warnstufe Gelb – die dritthöchste – herrschte unterdessen in weiteren sieben Regionen, darunter Aragonien, Katalonien, das Baskenland und Navarra. Die Balearen mit der bei Deutschen besonders beliebten Urlaubsinsel Mallorca sollen nach bisherigen Wettervorhersagen von der aktuellen Hitzewelle, die etwa eine Woche anhalten soll, weitgehend verschont bleiben.
Gemeinde auf Mallorca dreht Wasser ab
Dennoch macht die anhaltende Trockenheit Mallorca immer mehr zu schaffen. Die Gemeinde Deià an der Westküste verschärft deshalb ihre Sparmaßnahmen: In mehreren Ortsteilen wird ab sofort an drei Tagen pro Woche die Wasserversorgung komplett eingestellt. Bürgermeister Joan Ripoll will das Wasser bis auf weiteres montags, mittwochs und freitags abdrehen.
Laut dem Rathaus in Deià beträgt der wöchentliche Wasserverbrauch in der Gemeinde derzeit 3,3 Millionen Liter. Rund 37 Prozent davon lässt die Gemeinde in diesem Sommer per Lastwagen anliefern. Vor allem den Großverbrauchern wie Hotels wurde nun der Hahn zugedreht. Die Maßnahme soll so lange gelten, bis die unterirdischen Wasserspeicher sich erholt haben.
Besonders schlimm ist der Wassermangel auf Mallorca in der Inselmitte. Die Balearen-Regierung stuft die Lage dort bereits als prekär ein. In Pla de Mallorca erwägt man, mehrere der 14 Gemeinden der Region zum Notstandsgebiet zu erklären, damit die Wasserversorgung kurzfristig per Tanklastwagen gesichert und von der Regierung der Balearen finanziert werden kann. “Es ist kein angenehmer Schritt, denn er bringt strenge Einschränkungen im Wasserverbrauch mit sich – öffentlich wie privat. Aber wir haben keine andere Wahl”, sagte vorige Woche Pla-Präsidentin Joana Maria Pascual.