Geheimtreffen in Baku: Unter den Augen des Kreml | ABC-Z

Politiker und Lobbyisten aus Deutschland treffen sich in Aserbaidschans Hauptstadt Baku mit Kreml-Gesandten. Mit dabei ist auch ein Geheimdienstaufseher aus dem Bundestag.
Wann ist man ein Stammgast? Wenn man ein Lokal zweimal aufsucht? Dreimal? Wenn der Kellner einen beim Namen nennt?
Bei ihren Geheimtreffen in Baku versammeln sich die Delegationen aus Deutschland und Russland gerne im Restaurant Zafferano. Das ist ein gepflegter Italiener im Hotel Four Seasons, nicht weit entfernt von der Küstenpromenade. Dort, in der Hauptstadt des autoritären Staates Aserbaidschan, kann man sicher sein, ungestört zu bleiben. An einem Sonntagabend Mitte April war es nach Informationen der ZEIT und des ARD-Politikmagazins Kontraste wieder einmal so weit: Aus Deutschland kam ein Trupp von Politikern und Lobbyisten ins Zafferano und aus Moskau eine Abordnung Getreuer von Präsident Wladimir Putin. Tags darauf saßen sie bei einer Klausur zusammen, um über die Beziehungen beider Länder zu diskutieren. Das Treffen in Baku war mit leicht wechselnder Besetzung mindestens schon das dritte dieser Art. Etwa alle sechs Monate kommen beide Seiten am Kaspischen Meer zusammen, um sich unbemerkt von der Öffentlichkeit auszutauschen.