Überdimensionale Objekte im Aerodynamischen Park | ABC-Z

Auf dem Campus der Humboldt-Universität in Berlin-Adlershof sind im Aerodynamischen Park gleich mehrere überdimensionale Objekte zu sehen, die sich bei näherer Betrachtung als denkmalgeschützte Anlagen aus den 1920er und 1930er Jahren herausstellen.
Zwischen einem großen Windkanal und einem Motorenprüfstand fällt besonders ein dickes „Osterei“ auf. Der „Trudelturm“ ist jedoch ein wissenschaftliches Objekt, das 1934 für wichtige Experiment gebaut wurde.
Das Baudenkmal erinnert auch daran, dass am ehemaligen Flugplatz Johannisthal die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) ihre Versuche durchgeführt hat.
Der Motorflugplatz Johannisthal-Adlershof wurde 1909 vor den Toren Berlins eröffnet und erfreute sich schon bald großer Beliebtheit. Es entstanden Luftschiffhallen für Zeppeline und Motorflieger, die auf dem Gelände Schauveranstaltungen und Flugwettbewerbe durchführten, um das private Unternehmen zu finanzieren.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde der Flugplatz militärisch genutzt und die industrielle Fertigung von Aufklärungs- und Kampfflugzeugen vorangetrieben.

„Torkelnde“ Flugobjekte vor dem Absturz bewahren
Der 20 Meter hohe Trudelturm war eine technische Innovation, mit der man erstmals den gefährlichen Zustand des Trudelns bei Flugzeugen simulieren konnte. Im Labor wurde erforscht, wie zur Erde „torkelnde“ Flugobjekte wieder beherrschbar werden, um Abstürze zu vermeiden.

Durch einen vertikalen Luftstrom (von unten nach oben) wurden maßstabsgerechte, präzisionsgefertigte Flugzeugmodelle auf Höhe der Beobachtungseinrichtung eingebracht. So konnten sie in ihrem Verhalten durch Hochgeschwindigkeitskameras gefilmt werden, um den komplexen Prozess beim Trudeln besser sehen und verstehen zu können.
Eine Infotafel gibt Auskunft darüber, was es mit dem „dicken Ei“, dem Trudelturm auf sich hat. Der Aerodynamische Park gehört zum Gelände des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Adlershof, der seit 1992 auf einer Fläche von über 400 Hektar entstanden ist.

Neben diesem technischen Denkmal gibt es im Umfeld der Universität weitere interessante Objekte und Einrichtungen, die man mit der App von lialo auf einem Spaziergang entdecken kann. (Die App lässt sich ohne Download und Anmeldung sofort im Smartphones nutzen.)
Dieser Link: „Berlins klügster Kiez“ führt direkt zum Start und beinhaltet kleine Aufgaben und Rätsel, die die Tour abwechslungsreich und spannend machen.

Text und Fotos: Klaus Tolkmitt