Gefechte in Region Nasir: UN-Hubschrauber im Südsudan beschossen – ein Toter | ABC-Z

Gefechte in Region Nasir
UN-Hubschrauber im Südsudan beschossen – ein Toter
07.03.2025, 19:59 Uhr
Im Südsudan mehren sich die Spannungen. Im Zentrum stehen Akteure, die eigentlich Teil einer Einheitsregierung sind, aber ebenso eine Historie als Rivalen haben. Inmitten von Bemühungen, die Spannungen abzubauen, gerät nun ein UN-Hubschrauber unter Beschuss.
Bei einer Evakuierungsmission im Südsudan ist ein Hubschrauber der Vereinten Nationen angegriffen worden. Ein Besatzungsmitglied sei getötet worden, zwei weitere seien verletzt worden, teilte die UN-Mission Unmiss mit. Der Angriff ereignete sich im abgelegenen Gebiet Nasir im Bundesstaat Oberer Nil. Der Helikopter sei „unter Beschuss geraten“, teilte die UN-Mission mit, ohne weitere Details zu nennen. Die Evakuierungsaktion sei Teil von Unmiss-Bemühungen gewesen, politische Spannungen in Nasir zu beruhigen und Gewalt zu verhindern.
In Nasir lieferten sich Regierungstruppen in den vergangenen Tagen Gefechte mit einer bewaffneten Gruppe, die als Weiße Armee bekannt ist. Einige glauben, sie sei mit dem südsudanesischen Vizepräsidenten Riek Machar verbündet. Die Kämpfe in Nasir gefährden einen Friedensvertrag, den Machar und sein früherer Rivale, der Präsident Salva Kiir Mayardit, im Jahr 2018 unterzeichneten, um einen fünfjährigen Bürgerkrieg mit mehr als 400.000 Toten zu beenden. 2020 bildete Salva Kiir eine Übergangsregierung der nationalen Einheit mit Machar. Die Armee wirft nun Machars Partei SPLM-IO vor, den Konflikt anzuheizen.
In dieser Woche umzingelten Regierungstruppen Machars Haus in der Hauptstadt Juba. Mehrere seiner Verbündeten wurden verhaftet, nachdem die Weiße Armee einen Militärstützpunkt im Norden des Landes überrannt hatte. Unter den Verhafteten war der stellvertretende Armeechef General Gabriel Duop Lam.
Unmiss rief „alle Akteure“ dazu auf, „von weiterer Gewalt abzusehen“. Die Führung des Landes müsse dringend zusammenarbeiten, um die Spannungen zu beenden.