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„Gefährlicher Moment“ für FC Bayern München | ABC-Z

Vincent Kompany betrat bestens gelaunt und mit einem breiten Grinsen das prall gefüllte Gasthaus in Obing, die muntere Musik einer Blaskapelle begleitete seine Ankunft im Landkreis Traunstein. Vom schmerzhaften Auswärtsspiel am Tag zuvor ließ sich der Trainer des FC Bayern bei seinem Fanklub-Besuch nicht mehr viel anmerken, seine erste Niederlage in der Fußball-Bundesliga hatte der stets ruhige Coach schnell hinter sich gelassen.

Doch beim Rekordmeister ließ das müde 1:2 (0:1) beim FSV Mainz 05 nicht jeden so tiefenentspannt zurück. Joshua Kimmich versetzte sein Team als Mahner in Alarmbereitschaft. Ein „gefährlicher, aber auch ein entscheidender Moment“, sei diese insgesamt vierte Pflichtspielniederlage für den eigentlich so souveränen Tabellenersten. Die Bayern müssten nun „als Mannschaft zusammenstehen und weiter hart arbeiten“, forderte er.

Den Mittelfeldantreiber wurmte der über weite Strecken mutlose Auftritt beim Außenseiter sichtlich. Die Münchner müssen im Jahresendspurt vor dem Topspiel gegen RB Leipzig am Freitag den Fokus hochhalten. „Es muss uns weiter bewusst sein, dass wir uns alles erarbeiten müssen. Wir kriegen keinen Sieg geschenkt, das hat man heute gemerkt“, betonte Kimmich.

„Das kann mal passieren“

Die Schuld verortete der Rekordmeister zu aller erst bei sich selbst. Trotz acht Ausfällen wie Top-Torjäger Harry Kane und Kapitän Manuel Neuer wollte Sportvorstand Max Eberl „keine Alibis suchen“, die Mainzer hätten „es geschafft, uns ihr Spiel aufzuzwingen. Da gibt es keine Entschuldigung von wegen Platz, Schiedsrichter oder Verletzte. Wir haben heute unsere Leistung nicht gebracht und deswegen auch verdient verloren.“

Doch von Vorwürfen war Eberl weit entfernt. „Das kann mal passieren bei Menschen. Ich glaube, jeder hat auch mal eine Phase, wo es nicht so klappt“, meinte der 51-Jährige: „Gerade in dieser Atmosphäre und bei dem Lauf, den Mainz gerade hat.“ Alles halb so wild also?

„Wir sehen schon, dass wir jetzt vier Niederlagen haben“, betonte Kimmich. Zwei Pleiten in der Champions League, dazu das Aus im Pokal gegen Leverkusen und nun Mainz. Verlieren die Bayern auch beim Jahresabschluss gegen RB, wäre das Titelrennen, das Vereinspatron Uli Hoeneß sehr vorschnell für beendet erklärt hatte, wieder offen. Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt sitzen den Bayern im Nacken.

Dennoch: Die Art und Weise stimmt bei den Münchnern grundsätzlich, ihre Siege fahren sie zum Großteil verdient und souverän ein. „Ich bin jetzt nie vom Platz gegangen und habe gedacht: ‘Boah, heute hatten wir aber Dusel…'”, meinte Kimmich. Auch Müdigkeit, so der Tenor, habe in Mainz keine Rolle gespielt.

Mit viel Kampf kauften die von Bo Henriksen bestens eingestellten 05er den Bayern den Schneid ab. Zauberfuß Jamal Musiala versprühte wenig Magie, Michael Olise blieb nach einem Pfostenschuss blass. Defensiv agierten die nicht eingespielten Min-Jae Kim und Eric Dier höchst wacklig.

Kimmich nahm seine Kollegen daher deutlich in die Pflicht. „Es muss in dieser Woche jeder dafür sorgen, dass er am Freitag auf einem absoluten Toplevel ist“, forderte er und schickte eine Warnung hinterher: „Dann muss Leipzig gegen ein sehr starkes Bayern ran…“

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