Gefährliche Knallkörper: Schwere Schäden durch Kugelbomben in Berlin | ABC-Z
Durch illegale Feuerwerkskörper, mutmaßlich sogenannte Kugelbomben, sind in der Neujahrsnacht in Berlin große Schäden entstanden und zahlreiche Menschen teils schwer verletzt worden. Nach Angaben der Feuerwehr wurden im Stadtteil Schöneberg bei einer heftigen Detonation zahlreiche Häuserfassaden schwer beschädigt, Fenster gingen massenhaft zu Bruch.
36 Wohnungen seien vorerst unbewohnbar und zwei Menschen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. Er sprach von einem “Schlachtfeld”, das der wohl nicht zugelassene Sprengkörper hinterlassen habe.
Wahrscheinlich ebenfalls eine Kugelbombe explodierte laut Feuerwehr in Berlin-Tegel, inmitten einer Menschenmenge. Acht Menschen wurden nach Angaben des Sprechers verletzt, darunter zwei lebensbedrohlich. Unter den beiden Schwerstverletzten sei auch ein Kleinkind.
Die Unfallklinik Berlin behandelte nach eigenen Angaben am
Mittwochmorgen 15 Schwerverletzte: Allein fünf von ihnen seien durch Kugelbomben schwer an Händen, Gesicht und Augen verletzt
worden. Mehrere Verletzte hätten einzelne Finger oder Teile der Hand
verloren, teilte die Klinik mit. Auch Hörverluste und Brandwunden seien
zu behandeln.
Gefährlich viel Schwarzpulver
Die sogenannten Kugelbomben enthalten oft eine gefährlich große Menge an explosivem Schwarzpulver; in Deutschland sind große Kugelbomben verboten, allerdings werden sie illegal aus dem Ausland importiert oder im Eigenbau hergestellt.
Das Bundesinnenministerium weist darauf hin, dass sich Nutzer strafbar machen. “Der Umgang mit nicht zugelassenem Feuerwerk ist als Straftat mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bedroht”, schreibt das Ministerium auf seiner Internetseite. “Bei wissentlicher Gefährdung von Personen oder Sachen von bedeutendem Wert kann auf Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren erkannt werden.” Zudem kann eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro verhängt werden.