Gedenken ans Kriegsende: Veranstaltungen in Gröbenzell, Emmering, Puchheim, Fürstenfeldbruck – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Mehrere Veranstaltungen und Aktionen am Mittwoch und Donnerstag in Gröbenzell, Emmering, Puchheim und Fürstenfeldbruck widmen sich dem Ende des Zweiten Weltkriegs, das sich am Donnerstag, 8. Mai, zum 80. Mal jährt. Der deutsche Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnete 1945 in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reichs. Bereits am 28. April 1945 hatten die amerikanischen Truppen Puchheim erreicht. Zwei Tage später unterstand der gesamte Landkreis Fürstenfeldbruck einer Militärregierung.
Der polnische Generalkonsul in München, Rafal Wolski, referiert am Gedenktag auf Einladung des Kreisverbands der überparteilichen Europa-Union Bayern zum Thema „Frieden braucht Sicherheit, Europa!“. Von 19 Uhr an stehen im Großen Saal des Gröbenzeller Bürgerhauses an der Rathausstraße vor dem Hintergrund der polnischen Ratspräsidentschaft auch die Errungenschaften der europäischen Nachkriegsordnung durch den europäischen Integrationsprozess im Blickpunkt. Der 8. Mai sowie der „Europatag“, der traditionell am 9. Mai gefeiert wird, fallen in eine Zeit, in der sich autoritäres und nationalistisches Denken ausbreitet und totalitäre Regime eine Bedrohung für die Welt darstellten, so Walter Göbl, Bezirksvorsitzender der Europa-Union Oberbayern. „Deutschland und Europa müssen sich gerade in diesen Zeiten für die Stärke des internationalen Rechts einsetzen und sich jeder Logik des Rechts des Stärkeren verwehren.“ Zu stärken gelte es die Freiheit der Wissenschaft sowie der Presse und die Unabhängigkeit der Justiz.
Der Obst- und Gartenbauverein Emmering und der Verein der Blumen- und Gartenfreunde Fürstenfeldbruck wollen zusammen mit dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege ein bleibendes Zeichen des Friedens setzen: Jeweils ein Baum wird an der Gedenkstätte in Emmering und in Fürstenfeldbruck gepflanzt. Die Gedenkfeier in Emmering beginnt am Mittwoch, 7. Mai, um 17 Uhr am Ende der Straße „Zur Denkstätte“, beim Gedenkstein Kriegsgefangenenlager. Die Gedenkfeier in Fürstenfeldbruck beginnt am Donnerstag, 8. Mai, um 10 Uhr an der Gedenkstätte Ochsenwiese/Henrik Moor Weg (nahe Klosterwiese Fürstenfeld). Begleitet vom Musikverein und im Beisein der Bürgermeister werden Ginkgo-Bäume gepflanzt. Die beiden Orte sollen zu einem „Friedensweg“ mit weiteren Stationen zusammengeführt werden.
Die Unabhängigen Bürger Puchheim (UBP) laden am Donnerstag von 19 Uhr ein zum Stadtgespräch in die Alte Schule Puchheim-Ort. Anlass ist nicht allein das Gedenken ans Kriegsende, sondern auch die aktuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg und Frieden. Den Auftakt bildet ein Impulsreferat des Fürstenfeldbrucker BBV-Stadtrats und Migrationsreferenten der Caritas, Willi Dräxler. Titel: „8. Mai 1945 – Ende der Naziherrschaft – War wirklich alles zu Ende? Lokale und persönliche Möglichkeiten für den gesellschaftlichen Frieden.“ Es folgen Gespräche zu den Themen Streitschlichter an Schulen der Bürgerstiftung des Landkreises, zehn Jahre Asylhelfer – Friedensarbeit?, Menschenrechte und Frieden – die Arbeit von Amnesty International lokal wie weltweit, Global und lokal gerecht denken und handeln. Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von Mia und Aljosha mit Flöte und Klarinette.
In Fürstenfeldbruck werden vor dem Rathaus sowie der Leonhardikirche weiße Flaggen gehisst, um an die Befreiung vom Nationalsozialismus zu erinnern – in Kooperation mit dem Arbeitskreis Gedenken im Historischen Verein. „Gerade in der heutigen unsicheren und wegen mancher Politiker unberechenbaren Zeit ist es wichtig, ein Zeichen für den Frieden zu setzen und immer wieder daran zu erinnern, wie dankbar wir dafür sein können und auch sollten, in Freiheit zu leben“, so Oberbürgermeister Christian Götz.