Gaza-Streifen: Keine Fortschritte bei Gesprächen über Waffenruhe – Israel fordert Verlängerung | ABC-Z

Die Gespräche mit Israel über den weiteren Verlauf der Waffenruhe im Gaza-Streifen sind nach Angaben der Hamas ins Stocken geraten. Wie es weitergeht, ist vorerst unklar.
Die jüngste Gesprächsrunde über eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gaza-Streifen ist nach Angaben der militant-islamistischen Hamas ohne Erfolg geblieben. Es sei unklar, ob der Gesprächsfaden am Samstag wieder aufgenommen werde, sagte Bassem Naim, ein Mitglied des Hamas-Politbüros, der Nachrichtenagentur AP. Vor der Abreise des israelischen Verhandlungsteams am Freitag habe es „keine Fortschritte“ gegeben.
Die erste Phase der Waffenruhe läuft am heutigen Samstag aus. In ihr waren 33 Geiseln, die Extremisten unter Führung der Hamas beim Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt hatten, gegen fast 2000 palästinensische Häftlinge ausgetauscht worden. Die Waffenruhe-Vereinbarung sieht vor, dass die Kämpfe nicht wieder aufgenommen werden dürfen, solange noch Verhandlungen über eine zweite Phase laufen, die bislang vorsah, dass die übrigen Geiseln nach Hause zurückkehren können und der Krieg im Gaza-Streifen beendet wird.
Vertreter Israels, Katars, Ägyptens und der USA sind an den Gesprächen über die zweite Phase in Kairo beteiligt. Die Hamas nimmt nicht persönlich teil, wird aber von ägyptischen und katarischen Unterhändlern vertreten. Ob die israelische Delegation am Samstag nach Kairo zurückkehrt, war unklar. Hamas-Funktionär Naim sagte, er habe „keine Ahnung“, wann die Verhandlungen wieder anlaufen könnten.
Israel forderte ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge bei den Verhandlungen in Kairo, die erste Phase um sechs Wochen zu verlängern, in der die Hamas wöchentlich drei Geiseln übergibt und Israel im Gegenzug palästinensische Häftlinge auf freien Fuß setzt. Die Hamas will aber, wie ursprünglich vereinbart, in die zweite Phase der Vereinbarung übergehen. Darin sollte es unter anderem um eine dauerhafte Waffenruhe und den vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen gehen. Die Waffenruhe war am 19. Januar nach rund 15 Monaten Krieg in Kraft getreten.
Israelische Beamte hatten betont, dass sie zwar an einer Fortsetzung der Waffenruhe interessiert seien, um die Freilassung weiterer Geiseln zu gewährleisten. Die Wahrscheinlichkeit sei aber groß, dass die Waffenruhe scheitern würde. Netanjahu wurde auch von rechtsgerichteten Mitgliedern seiner Koalition unter Druck gesetzt, die Kämpfe nach der anfänglichen Unterbrechung wieder aufzunehmen.
AP/Reuters/Bloomberg/krö