Da, aber „nicht mehr mein Partner“ | ABC-Z

Berlin. Katja und ihr Mann sind seit fast 30 Jahren ein Paar. Er verändert sich: Diagnose Demenz. Wie sie damit umgehen und was eine Expertin rät.
„Er ist mein Mann, aber nicht mehr mein Partner“, sagt Katja über Robert. Früher war das anders, doch Robert ist krank. Die Diagnose hat ihre Beziehung grundlegend verändert. Katja fühlt sich nicht mehr als geliebte Partnerin. Sie ist nun Aufsichtsperson, Pflegerin – und irgendwie auch Mutter.
„Wir haben keine Partnerschaft mehr, in der man Dinge miteinander abspricht und gemeinsam entscheidet“, erklärt Katja. „Er kann das gar nicht mehr.“ Der Grund: Robert hat „Demenz in jungen Jahren“. Als er die Diagnose erhält, ist er gerade einmal Ende 40. Katja und ihr Mann heißen eigentlich anders. Doch zum Selbstschutz wollen die beiden lieber anonym bleiben.
„Von den rund 1,8 Millionen Menschen, die in Deutschland an einer Demenz erkrankt sind, haben etwa 100.000 diese Diagnose, das heißt, sie wurde vor dem 65. Lebensjahr gestellt“, erklärt Meike Lezius. Sie ist Diplom-Gerontologin bei der Fachstelle für pflegende Angehörige bei der Angehörigen- und Demenzberatung in Nürnberg.