Galeria-Eigner Baker in finanziellen Schwierigkeiten. Was bedeutet das für Galeria? – Wirtschaft | ABC-Z

Die kanadische Kaufhauskette Hudson’s Bay von Richard Baker hat in Kanada Gläubigerschutz beantragt. Der Milliardär Baker gehört seit Sommer vergangenen Jahres die Hälfte von Galeria. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat Hudson’s Bay am Freitag beim Obersten Gerichtshof von Ontario den Antrag auf Gläubigerschutz gestellt. Bloomberg hatte zuvor geschrieben, der Einzelhändler plane, Konkurs anzumelden.
Hudson’s Bay Co. (HBC) ist eines der ältesten Handelsunternehmen Nordamerikas mit Sitz in New York und Toronto. Der Konzern betreibt TheBay.com und verfügt über mindestens 80 Geschäfte in ganz Kanada. HBC ist auch die Muttergesellschaft der Kette Saks Fifth Avenue und hat im vergangenen Jahr die Neiman Marcus Group übernommen, um Saks Global zu gründen.
In einer Stellungnahme teilte das Unternehmen mit, dass es strategische Alternativen prüfe und mit Stakeholdern in Dialog trete, „um mögliche Lösungen zur Stabilisierung und Stärkung des Geschäfts zu identifizieren“. Die 1670 gegründete Warenhauskette nennt wirtschaftliche Turbulenzen, veränderte Einkaufsgewohnheiten nach der Pandemie und Handelskonflikte mit den USA als entscheidende Faktoren für den Schritt.
Was das für Galeria bedeutet, hängt auch davon ab, ob HBC es schafft, sich zu sanieren. Die bislang letzte Insolvenz von Galeria liegt etwas mehr als ein Jahr zurück. Anfang 2024 zwang letztlich die Insolvenz der damaligen Eigentümerin, Signa aus Österreich, den Warenhauskonzern aus Essen in die Knie.
Zudem ist das Image von HBC in Deutschland angeschlagen. Baker und sein Unternehmen hatten 2015 die Kölner Warenhauskette Galeria Kaufhof von der Metro übernommen. Damals verdiente Kaufhof noch Geld. Wenige Jahre darauf verkaufte Baker die Kette an den Signa-Gründer René Benko. Dieser fusionierte Kaufhof mit Karstadt, das bereits zu Signa gehörte. Galeria Karstadt Kaufhof ging danach dreimal in Folge pleite.
Nach der dritten Insolvenz übernahm Baker gemeinsam mit dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz Galeria am 1. August 2024 je zur Hälfte. Laut Lebensmittelzeitung haben sich die Erlöse von Galeria zuletzt rückläufig entwickelt. Die Chefetage rechne deshalb damit, das Umsatzziel für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2024/25 zu verpassen. Einen Grund zur Beunruhigung sehe die Führungsriege darin aber nicht. Hinzu kommt nun die Nachricht über die finanziellen Schwierigkeiten eines der neuen Eigentümer.