Gaby Hauptmann über Partner Pep: “War keine Liebe auf den ersten Blick” | ABC-Z

Produzentin, Journalistin, Regisseurin – Gaby Hauptmann hat beruflich schon so manche Erfahrung gesammelt. Seit 1994 startet sie vor allem als erfolgreiche Bestseller-Autorin durch. Mit der AZ spricht sie über ihr neues Buch, ihre Beziehung – und ein Geheimnis, das sie bislang noch nicht verraten hat.
Gaby Hauptmann: “Könnte in diesem Leben vielleicht doch noch heiraten”
AZ: Frau Hauptmann, gleich mal vorweg: Was haben Sie noch nie öffentlich verraten?
GABY HAUPTMANN (lacht): Allem voran, dass ich in diesem Leben vielleicht doch noch heiraten könnte! Ich war ja bislang ewiger Single, allerdings in langen Partnerschaften, trotzdem stand eine Hochzeit nie auf meinem Plan! Vielleicht hat es etwas mit dem Alter zu tun, und dass man die Dinge plötzlich anders sieht. Ich glaube, dass reifere Menschen eher einen Partner brauchen als in der Jugend – jemanden, mit dem sie schöne Momente, Wanderungen, Theaterbesuche oder Reisen teilen können, das höre ich auch oft von alleinstehenden Frauen auf meinen Kreuzfahrtschiff-Lesereisen. Natürlich kann das auch die beste Freundin sein – Hauptsache, man hat jemanden zum Austausch, was enorm wichtig ist.
Gaby Hauptmann über Partner Pep Schmidbauer: “Es war keine Liebe auf den ersten Blick”
Was verbindet Sie mit Ihrem Partner Pep Schmidbauer?
Die gleiche Augenhöhe! Als wir uns 2013 beim Golfturnier der Eagles in Bad Griesbach kennenlernten, mochten wir uns sofort. Aber es war keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eher eine Seelenverwandtschaft, die mehr und mehr gewachsen ist. Und bei jedem Treffen fanden wir uns noch besser! Eine schöne Basis, die ich vorher so nicht kannte. Wir leben meist bei mir am Bodensee und mal bei ihm in Garching, unternehmen viel gemeinsam, zum Beispiel Motorradtouren mit unserer Clique. Pep hat ja mit 60 noch den Motorrad- und Motorbootführerschein gemacht! Er war schwer beschäftigt damit, überall mit mir gleichzuschalten (lacht).
© Michael Tinnefeld/API/Piper Verlag
von Michael Tinnefeld/API/Piper Verlag
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Hauptmann: “Ich kenne keine Selbstzweifel”
Sie sind eine der erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen unseres Zeitalters, sechs Ihrer Bücher sind mit Starbesetzung verfilmt worden, darüber hinaus haben Sie eine erfolgreiche Tochter (Valeska, 34, Bankerin), leben in einem Haus mit Seezugang in Allensbach, fahren einen 911-er Porsche, besitzen ein Motorboot und ein spannendes Netzwerk.
Ja, und alles selbst erarbeitet. Erfolg ist eine Einstellungssache! Meine Eltern haben mir und meiner vier Jahre älteren Schwester mitgegeben: Das Glas ist immer halb voll. Bei allem, was kommt, auch bei Negativem, denke ich: Wer weiß, wofür es gut ist! Rückschläge sehe ich als Lehre und Chance, ich mache aus allem immer das Beste, kenne keine Selbstzweifel. Das predige ich den Frauen auch immer in meinen Büchern und Vorträgen: Es kommt niemand, der euch rettet! Also macht euch klar, welche Kraft und welche Fähigkeiten in euch stecken. Ich war immer freiberuflich tätig – Journalistin, Filmemacherin, Autorin – und zudem alleinerziehend; da gibt es keinen Mittelweg: entweder Karriere oder Sozialhilfeempfänger.
Wie haben Sie das geschafft?
Ich war beim Rundfunk, hatte eine eigene Film-Produktionsfirma, war zugleich Produzentin, Moderatorin und Redakteurin im Promibereich. Auf einen Nenner gebracht: Ich habe viel gemacht und mich deshalb nicht an eine Sache geklammert. Loslassen, lange Leine, so auch hier das Zauberwort! Meine Romane sind mir alle hinterhergelaufen, und sobald mein Computer angeht, gehen bei mir auch die Gehirnzellen an. Ich habe meist das normale Leben eines ganz normalen Menschen skizziert und irgendwann passiert irgendwas, mit dem der Mensch lernen muss umzugehen, so wie es allen ergehen kann. Hätten meine Leser mich nicht mehr gewollt, hätte ich einfach was anderes gemacht.
Neuer Roman heißt “Wenn ich tanzen will”
Gerade erschienen ist Ihr Roman “Wenn ich tanzen will” im Piper Verlag, dem Sie seit 1995 treu sind. Kurz zusammen gefasst, wovon handelt das Buch?
Konstanz, im Jahre 1960: Meine Protagonistin Eva durfte keine höhere Schule besuchen – ihr Vater, der ein Pfandleihhaus führte, verschafft ihr eine Sekretärinnenstelle in einer Firma. Als er mysteriös tot aufgefunden wird, tritt sie in seine Fußstapfen und stellt sich gegen die engen Rollenbilder ihrer Zeit. Gleichzeitig lernt sie einen jungen Musikstudenten kennen; sie hat eine schöne Stimme, und ihre Spur führt sie zu einem bekannten Musikproduzenten nach München. Es geht um Besinnung – darum, was man will, was man kann und was man sich selbst zutrauen darf – und um den Mut, gegen viele Widerstände anzukämpfen.

© Piper Verlag
von Piper Verlag
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Gaby Hauptmann setzt auf Gymnastik, Yoga, Reiten und Co.
Also darum, seinen Platz im Leben zu finden, was ja ein immerwährend aktuelles Thema ist. Wie sieht Ihr Ausgleich zum Schreiben aus?
You-Tube-Gymnastik à la Gabi Fastner, morgens 30 Minuten lang, Yoga, lange Spaziergänge mit meiner “Enkelhündin” Baghera, wenn sie zu Besuch ist, Reiten und ab und zu spezielle Übungen mit einem Fitnesstrainer. Ich habe fast noch die gleiche Figur wie mit 18! Auf seinen Körper zu hören und aktiv zu bleiben hat für mich etwas mit Geisteshaltung zu tun. Aber zum Wohlfühlen gehört auch Genuss. Von allem etwas, nicht übertreiben, sich nichts verkneifen – damit ist meine Mutter pumperlgesunde 100 Jahre alt geworden. Das werde ich hoffentlich auch…


















