Fußball: Partizan-Fans dringen in Kabine ein und verprügeln eigenen Trainer | ABC-Z
Es ist eines der brisantesten Derbys im Welt-Fußball. Wenn in Belgrad Partizan gegen Roter Stern spielt, brennt im Stadion regelmäßig die Luft. Beide Fanlager sind tief verfeindet. Ein Sieg im Derby kann eine verkorkste Saison retten, eine Niederlage zu grenzenloser Wut führen. Diese bekamen Trainer und Mannschaft von Partizan nach der deftigen 0:4-Niederlage gegen Roter Stern zu spüren.
Schon vor dem Spiel eskalierte die Situation. Vor dem Stadion beschossen sich Fans beider Teams mit Pyrotechnik und Rauchbomben. Im Stadion blieb es verhältnismäßig ruhig. Roter Stern gewann durch einen Dreierpack von Stürmer Cherif Ndiaye und einem Tor des ehemaligen Stuttgarters Silas souverän.
Für die Partizan-Fans war die achte Niederlage in Folge zu viel. Sie rasteten nach dem Spiel aus und drangen in die Kabine ihres Teams vor. Dort sollen sie mit Steinen geschmissen haben. Scheiben gingen zu Bruch, Glassplitter flogen umher. Partizans Trainer Aleksandar Stanojevic wurde von einem Splitter im Gesicht getroffen und erschien mit einem Pflaster über der Augenbraue bei der Pressekonferenz.
„Es ist eine Schande für uns alle“
„Es gab keine körperliche Auseinandersetzung, nur das Glas zerbrach und es gab Blut. Mir war es unangenehm, so vor die Medien zu treten, aber ich wollte kein Theater machen. Das ist die schwerste Niederlage meiner Karriere, besonders weil sie gegen unseren ewigen Rivalen passierte“, sagte Stanojevic. Der 50-Jährige entschuldigte sich bei den Fans für die Niederlage und das Auftreten seines Teams: „Es ist eine Schande für uns alle.“
Die dritte Derby-Niederlage in Serie dürfte wohl das letzte Spiel Stanojevic‘ als Partizan-Trainer gewesen sein. Nach nur drei Siegen aus den vergangenen zwölf Spielen steht er vor der Entlassung. Stanojevic war bereits 2006 sechs Monate als Co-Trainer bei Partizan, ehe er von 2010 bis 2012 Chefcoach wurde.