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Fußbal: Uefa droht dem Verband – findet die EM in England ohne England statt? | ABC-Z

Kommt die neue Regulierungsbehörde im englischen Fußball? In dem Fall könnte es harte Strafen gegen die betroffenen Verbände geben. Die Uefa hat schon mal eine Warnung ausgesprochen und droht in Hinblick auf die EM 2028 mit dem Schlimmsten.

Die Europameisterschaft 2028 in Großbritannien soll ein Fußball-Fest werden, das Grenzen überschreitet. Doch vier Jahre vor dem Beginn sorgt das Turnier, das in England, Schottland, Wales, Irland und Nordirland ausgetragen werden soll, für negative Schlagzeilen.

Zum einen will die britische Regierung die deutlich gestiegenen Kosten für den Neubau des maroden Stadions Casement Park in Belfast nicht übernehmen. Die sollten ursprünglich 91 Millionen Euro betragen, stiegen dann zwischenzeitlich und wurden im Oktober 2023 mit 213 Millionen Euro angegeben, uferten aber aktuell auf nunmehr 473 Millionen Euro aus. Damit fällt Nordirland als Austragungsort wohl weg, die EM-Spiele, die in Belfast stattfinden sollten, sollen nun zwischen den anderen EM-Gastgebern England, Irland, Wales und Schottland aufgeteilt.

Es könnte für die Organisatoren des Turniers aber noch viel schlimmer kommen. Im schlimmsten Fall könnte die EM auf der Insel ohne die Nationalmannschaften Englands, Schottlands, Irlands, Nordirlands und von Wales stattfinden. Grund dafür ist eine staatliche Einmischung in den Fußball.

Uefa-Generalsekretär Theodore Theodoridis hat einem Bericht der britische Zeitung „Times“ zufolge England vor schwerwiegenden Folgen bezüglich der von der Politik verfolgten Pläne einer Regulierungsbehörde im englischen Profifußball gewarnt. Demnach soll Theodoridis von der für den Sport zuständigen Ministerin Lisa Nandy in einem Brief gefordert haben, dass es „keine Einmischung der Regierung in die Organisation des Fußballs“ geben dürfe.

„Spezielle Regeln“ sollen staatliche Einmischung verhindern

Laut der „Times“, die ihre Informationen nach eigener Aussage aus einer Kopie des Briefs zog, soll Theodoridis vor weitreichenden Befugnissen der besagten Regulierungsbehörde zur Überwachung der Vereine in Englands Topligen gewarnt haben. Er kritisierte auch die Idee, dass die Behörde die englischen Profiligen bei der Verteilung der TV-Gelder überstimmen könnte.

Man habe „spezielle Regeln“, die die staatliche Einmischung verhindern sollen, um die Autonomie des Sports und die Fairness des sportlichen Wettbewerbs zu gewährleisten, wird Theodoridis zitiert. Die ultimative Sanktion bei einer Missachtung wäre „der Ausschluss des Verbands aus der Uefa und der Mannschaften von den Wettbewerben“.

Im Frühjahr wurde ein Gesetzentwurf für eine neue Aufsichtsbehörde vorgelegt. Die Stelle soll weitgehende Befugnisse in Schlüsselfragen der obersten fünf Ligen des Männerfußballs in England erhalten. Sie soll Vereine vor einer finanziellen Misswirtschaft schützen und zum Beispiel auch verhindern, dass reiche Vereine der Super League beitreten. Der Gesetzesentwurf sieht außerdem vor, einen neuen Eignungstest für potenzielle Klub-Inhaber einzuführen, bevor sie einen Verein übernehmen dürfen.

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