Fußball: Jürgen Klopp fordert eigene U21-Liga für Deutschland | ABC-Z

Jürgen Klopp will die Nachwuchsförderung im deutschen Fußball grundlegend reformieren. Der Head of Global Soccer bei Red Bull wirbt dafür, eine eigene U21-Liga einzuführen – nach dem Vorbild der englischen Premier League 2. “Ich möchte, dass wir die Ausbildungszeit verlängern. Das schafft einen neuen Spielermarkt und einen neuen Trainermarkt”, sagte Klopp der Welt am Sonntag.
Der frühere Bundesligatrainer kritisiert, dass Talente in Deutschland zu früh aussortiert würden. “Wir hören zu früh auf, den Spielern Chancen zu geben”, sagte Klopp. “Wir können doch einem 18- oder 19-Jährigen, der in der dritten Liga geparkt wird, nicht sagen, dass er mit dem Fußball aufhören sollte, weil er sich gegen 25- oder 26-Jährige nicht durchsetzen kann, die körperlich viel robuster sind.” Andere Länder wie Spanien, Frankreich oder Portugal bildeten ihren Fußballnachwuchs konsequenter aus. Für die WM 2026 sieht Klopp Deutschland daher im Nachteil.
Neue Klub-WM sei “schlechteste Idee jemals”
Neben seiner Forderung nach einer eigenen U21-Liga hat Jürgen Klopp die neue Klub-WM kritisiert. Das Turnier sei “die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde”. Seit dem 14. Juni 2025 wird die Klub-WM in einem stark erweiterten Format in den USA ausgetragen: Statt sieben Teams treten erstmals 32 Mannschaften an – eine Art Miniweltmeisterschaft für Vereinsmannschaften.
Klopp warnt vor der wachsenden Belastung durch immer neue Wettbewerbe wie die Klub-WM. Profifußballer hätten kaum noch Zeit zur Regeneration – anders als in anderen Sportarten. “Ein NBA-Spieler hat jedes Jahr vier Monate frei”, sagte Klopp und verwies auf seinen langjährigen Liverpool-Star: “Virgil van Dijk hatte das in seiner ganzen Karriere nicht zusammen.” Ohne ausreichende Pausen seien Verletzungen und Leistungseinbußen nur eine Frage der Zeit.