Fußball-Bundesliga: Der BVB gewinnt 2:0 in Mainz | ABC-Z

Borussia Dortmund hat sich an diesem Samstag nicht zu sehr verausgaben müssen, um einen weiteren Sieg in der Bundesliga zu bejubeln. Der Tabellenzweite gewann seine Pflichtaufgabe beim 1. FSV Mainz 05 überzeugend 2:0, weil die Westfalen bei ihren Gelegenheitsattacken wesentlich zielstrebiger und griffiger als die über neunzig Minuten eher fahrigen Rheinhessen waren.
Außenverteidiger Daniel Svensson (27. Minute) und Rechtsaußen Karim Adeyemi (40.) schossen die Tore zum ungefährdeten Sieg. Die Mainzer müssen zudem im nächsten Spiel auf ihren Torhüter Robin Zentner verzichten, der nach einer Notbremse gegen Adeyemi die Rote Karte sah (67.).
Die Dortmunder dagegen beweisen in diesen Wochen eine fruchtbare Konstanz in ihrem Spiel und ein Selbstverständnis, das anders als früher nicht mehr in Überheblichkeit ausartet. Julian Brandt, der kurzfristig für Guirassy, der beim Aufwärmen an Oberschenkelbeschwerden litt, ran musste und einer der prägenden Spieler in Mainz war, sagte: „Wir sind momentan extrem effektiv. Und man hat das Gefühl, dass wir nur wenig anbrennen lassen. Wir haben hier ja in den letzten Jahren Spiele verloren.“
Davon waren die Borussen diesmal wie zuletzt auch an anderen Schauplätzen weit entfernt. Brandt, seit 2019 beim BVB, erinnerte sich in Mainz mit einem leichten Schauder an Spielzeiten, „als wir schon am dritten oder vierten Spieltag der Musik hinterhergelaufen sind“. Im Moment bestimmt Dortmund oft, was und wie gespielt wird – und das mit einer frappierenden Dominanz.
Trainer Niko Kovac schätzte vor der Reise nach Mainz nicht nur das Tabellenbild, in dem Borussia Dortmund als erster Verfolger der anscheinend unaufhaltsamen Münchner Bayern notiert wird. Mehr noch freut sich der Fußballlehrer des BVB darüber, dass seine Mannschaft in den Spielen nach dem wilden 3:3 zum Saisonauftakt beim FC St. Pauli kein Gegentor mehr verarbeiten musste. Daraus leitete Kovac ab, dass seine in den Spielzeiten davor oft labil daherkommende Mannschaft inzwischen dafür sensibilisiert worden sei, dass, so der Trainer, „der Fußball zwei Richtungen hat“: die nach vorne und die nach hinten.
„Man kann sich als Stürmer auch über Zweikämpfe Selbstvertrauen holen“, beschrieb Kovac die zuletzt erkennbare Fleißarbeit seiner Angreifer Karim Adeyemi und Maximilian Beier. „Die Jungs machen das derzeit gut“, konstatierte der Kroate gern beim Blick auf einen „unangenehmen Gegner“, der sich über das „intensive Spiel“ definiere und damit schon so manches Duell – auch gegen die Borussia – gewonnen hat. Zuletzt machten die Mainzer am vergangenen Wochenende mit dem ersten Liga-Saisonsieg beim 4:1 in Augsburg positiv von sich reden.
Aufreger? Gab es in den ersten 25 Minuten einer dahinplätschernden Partie nicht. Bis der Mainzer Rechtsaußen Paul Nebel nach einer Vorlage von Mittelstürmer Armindo Sieb den Ball gegen den rechten Pfosten schoss. Ein Signal, das die bis dahin abwartenden Dortmunder weckte. Und siehe da: Im Gegenzug schoss der BVB den Treffer zur 1:0-Führung. Nach einer sehenswerten Kombination über Adeyemi, Beier und Brandt landete der Ball beim aufgerückten linken Schienenspieler Daniel Svensson, der als Endabnehmer das 1:0 aus kurzer Tordistanz erzielte. Ein Führungstreffer, der den Favoriten umstandslos beflügelte.
Anschließend ließ sich der Mainzer Innenverteidiger da Costa vom trickreichen, schnellen Adeyemi übertölpeln; Brandt und Adeyemi kombinierten wieder sehenswert und der Ball landete ein zweites Mal im Netz. Der Treffer des zuletzt überaus spielfreudigen Adeyemi sorgte kurz vor der Pause für klare Verhältnisse. Die bessere Mannschaft, lange abwartend, hatte Ernst gemacht und damit demonstriert, wer der derzeit einzig bedrohliche Münchner Gegenspieler ist.
Platzverweis für Torwart Zentner
Die Borussia ließ es nach der Pause wie zu Beginn des Spiels ruhiger angehen – auch beim Blick auf das folgende Champions-League-Spiel am Mittwochabend daheim gegen Athletic Bilbao. Die Mainzer konnten aber wie schon in der ersten Hälfte kein Kapital aus ihrer Scheinüberlegenheit schlagen. Der BVB wartete im Vertrauen auf seine derzeit starke Abwehr in aller Ruhe ab, bis sich wieder eine Gelegenheit ergab, den spielerisch deutlich schwächeren Gegner zu erschrecken.
Sie kam in der 67. Minute nach einem Abschlag von Torhüter Kobel, der den Paradesprinter Adeyemi ins Rennen brachte. Allein auf Zentner zustürmend, unterlief dem Mainzer Torwart ein Foul am Dortmunder Stürmer kurz vor dem Sechzehnmeterraum. Sein Tritt traf nicht den Ball, sondern Adeyemis Bein. Ein klarer Fall von Roter Karte, die Schiedsrichter Reichel umstandslos zog. Zumindest konnte sich danach Zentners Vertreter Lasse Rieß mit einer starken Parade bei Brandts Schuss (90.+2) für das nächste Spiel am kommenden Sonntag beim Hamburger SV empfehlen.
Das ohnehin schon so gut wie entschieden anmutende Duell mit dem BVB wurde für den 1. FSV 05 noch beschwerlicher. Am Ende stand ein ungefährdeter und abermals gegentorloser Erfolg der aktuellen Nummer zwei im Bundesligafußball. Gegen Bilbao werden die Borussen stärker gefordert sein als von den ideenarmen Mainzern.





















