Johannes Vogel wird Personalchef von Eurowings | ABC-Z

Sein Weg als Berufspolitiker hat im Februar ein jähes Ende gefunden. Nach der Niederlage der FDP in der vorgezogenen Bundestagswahl gab es für Johannes Vogel, bis dahin Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, im Parlament nichts mehr zu tun.
Und in der Partei, die er als einer der Stellvertreter Christian Lindners mitangeführt hatte, drängten nach den schwierigen Jahren der Ampelkoalition andere nach vorn. Nun startet der Dreiundvierzigjährige in einen neuen Abschnitt seines Berufslebens fern der Politik: Er wird Manager im Lufthansa-Konzern.
Wie die F.A.Z. aus Kreisen der Beteiligten erfuhr, übernimmt Vogel zum 1. Dezember die Leitung des Bereichs Personal und Recht in der Tochtergesellschaft Eurowings in Köln. Er folgt dort auf Anja Ratsch, die eine leitende Funktion im Personalressort des Mutterkonzerns Lufthansa Group in Frankfurt übernimmt.
Für den in Berlin über Parteigrenzen hinaus respektierten Arbeitsmarktpolitiker, ist es nicht der erste Kontakt mit der „realen“ Arbeitswelt. Er hat einst die Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal als Vorsitzender der Geschäftsführung geleitet. Und er brachte für die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA) eine Reorganisation ihrer Abteilung für Internationales auf den Weg. Der damalige BA-Chef Frank-Jürgen Weise setzte auf ihn, nachdem die FDP 2013 den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst hatte.
„Entscheidung für unternehmerische Verantwortung“
Seinen aktuellen beruflichen Neuanfang ordnet Vogel nicht als Überbrückung ein. Und es geht ja auch nicht um eine Berater- oder Lobbyfunktion, wie sie manche Politiker in ähnlicher Lage übernehmen. „Der Schritt zu Eurowings und zur Lufthansa-Group ist für mich eine bewusste Entscheidung für unternehmerische Verantwortung und das Thema modernes Personalmanagement“, sagte Vogel der F.A.Z. „Ich freue mich, künftig in einer faszinierenden Branche zu arbeiten, die Menschen, Kulturen und Wirtschaftsräume verbindet und Europa konkret erfahrbar macht.“
Politisch-gesellschaftliche Bedeutung misst er dem Schritt dennoch bei: Er sei überzeugt, „dass Zickzack-Biographien mit Wechseln zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft uns besser machen und wir in Deutschland mehr davon brauchen“.
Sein neuer Arbeitgeber, vertreten durch Kai Duve, Geschäftsführer Personal, Finanzen und IT bei Eurowings, kommentiert die Zusammenarbeit derweil so: „Wir freuen uns sehr, mit Johannes Vogel einen profilierten Entscheider für Eurowings gewonnen zu haben.“ Ein „junges, ambitioniertes Team wie Eurowings“ brauche ein „modernes und vorausschauendes Personalmanagement, das intern wie extern auf dem Arbeitsmarkt überzeugen kann“, erklärte Duve. „Ich bin sicher, dass Johannes diese Herausforderung mit frischem Blick und hoher Kompetenz meistern wird.“
Zwar wird der Neue im Lufthansa-Konzern seine Verbindungen nach Berlin kaum abbrechen. Aber der Einstieg bei Eurowings in Köln ist für ihn auch ein Weg zurück in die Heimatregion, die nun wieder zum Lebensmittelpunkt werden dürfte. Vogel stammt aus Wermelskirchen im rheinisch-bergischen Land.
Gleich nach der Bundestagswahl hatte er angekündigt, sich aus der Berufspolitik zurückzuziehen. Teile der FDP machten ihn damals mitverantwortlich für die Wahlniederlage. In der umstrittenen Bundestagsabstimmung im Januar, als ein Antrag der Union zur Migrationsbegrenzung mit AfD-Stimmen angenommen wurde, hatte Vogel den unterstützenden Kurs seiner Partei- und Fraktionsführung nicht mitgetragen.





















