„Fun“ von Bela B: Spaß geht anders | ABC-Z

Seit über vier Jahrzehnten ist Bela B Felsenheimer hauptberuflich für Fun zuständig, in der Westberliner Punkrockgruppe Die Ärzte. Sein neues Buch heißt Fun, zu Deutsch etwa: Spaß. Funpunk, so nannte sich Anfang der Achtzigerjahre das Genre, dem die Ärzte entsprossen und zu dessen prägenden Protagonisten sie wurden, im Unterschied zu den vom heiligen politischen Ernst getriebenen Zeitgenossen aus der Hausbesetzer- und Autonomen-Punk-Szene und ihrer Haut-die-Bullen-platt-wie-Stullen-Musik. Die Lieder von den Ärzten hießen nicht, wie damals üblich, Deutschland muss sterben oder Polizei SA SS, sondern Mädchen oder Claudia hat ’nen Schäferhund. Für sie wurde Fun zum Erfolgsrezept und zum Lebenssinn, auch heute füllen sie damit immer noch die großen Konzertsäle und Hallen. Felsenheimer betätigte sich als Verleger von Comic-Serien wie Schweinevogel, Satanika und Death Dealer, 2019 debütierte er mit seinem Roman Scharnow über sonderbare Ereignisse in einem brandenburgischen Dorf; Verschwörungstheoretiker, Außerirdische und Pornodarsteller spielen darin eine Rolle, man verstand nicht, worum es ging und was das sollte, aber zumindest eine Weile lang hatte man auch damit: Spaß.