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Fürstenfeldbruck: Dauerthema Pucher Meer – Fürstenfeldbruck | ABC-Z

Mögliche Fehler sollen aufgearbeitet und das Vorhaben möglichst doch noch realisiert werden. Zwei Stadtratsfraktionen sowie zwei Stadträte wollen die Erweiterung des Pucher Meers erneut auf die Tagesordnung im Stadtrat bringen. Einen entsprechenden Antrag an Oberbürgermeister Christian Götz (BBV) haben Andreas Lohde für die CSU, Gina Merkl und Jan Halbauer für die Grünen sowie FDP-Stadtrat Klaus Wollenberg und ÖDP-Stadträtin Alexa Zierl gestellt.

Vor allem die CSU hat Götz bislang wiederholt eine Mitverantwortung dafür zugewiesen, dass der Grundstücksdeal für die ans Pucher Meer angrenzende ehemalige Kiesgrube (Pucher Meer zwei) Mitte 2023 zumindest vorerst geplatzt ist. Das beliebte Erholungsgelände am Stadtrand soll um den Baggersee, der sich durch einströmendes Grundwasser bereits gebildet hat, ergänzt werden. Götz hat die Vorwürfe stets als unbegründet zurückgewiesen und versichert, dies belegen zu wollen.

Mit ihrem Antrag setzen die Fraktionen den OB nun unter Zugzwang und monieren, seit einem Jahr warte der Stadtrat „auf eine transparente Dokumentation“. Eine „unabhängige Stelle“ solle „die Versäumnisse“ prüfen. Zudem sollen Aussagen des Oberbürgermeisters überprüft werden, die auf Desinteresse und eine Verantwortung des Grundeigentümers Kiesgruben Rekultivierung Oberbayern (KRO) schließen lassen. Sodann soll versucht werden, mit dem Kiesunternehmen doch noch zu einer vertraglichen Vereinbarung zu kommen, um spätestens 2026 das Pucher Meer zwei der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Ein noch unter OB Sepp Kellerer (CSU) ausgehandelter und vom damaligen Kieswerk-Eigentümer Anton Schwarz einseitig unterzeichneter Vertragsentwurf sah nach SZ-Informationen 1999 den Verkauf des Geländes nach abgeschlossener Kiesausbeutung an die Stadt vor. Er wurde allerdings weder von Kellerer noch von dessen Nachfolgern Klaus Pleil (BBV) und Erich Raff (CSU) unterzeichnet, sodass die Frist 2023 verstrich und der Vertrag neu ausgehandelt werden muss. Götz nannte als einen der Gründe, warum er kurz nach seiner Amtsübergabe im Mai 2023 nicht noch unterschrieben hatte, dass der Durchstich zum alten Pucher Meer unmittelbar vor Übergabe des Geländes an die Stadt erfolgen sollte.

Das habe man aber nicht gewollt, weil zunächst unter anderem das Haus der Wasserwacht an eine zentralere Stelle versetzt werden sollte, aus Sicherheitsgründen. Unter anderem deshalb habe weiterer Bedarf zu Nachverhandlungen bestanden. Wegen einer Überlastung des Erholungsflächenvereins, der die Uferbereiche gestalten soll, hatte Götz-Amtsvorgänger Raff im März 2023 auch im Fall einer Annahme des Vertrags als frühesten Fertigstellungstermin das Jahr 2027 genannt. In Teilen des Stadtrats wird vermutet, dass die KRO die Verhandlungen auch aus Unmut über öffentlich geäußerte Kritik von Stadträten und Stadtspitze an einem anderen Projekt des Unternehmens platzen ließ: an der – rechtlich zulässigen – Erweiterung der einstigen Stockinger-Kiesgrube in den Rothschwaiger Forst hinein. Das Unternehmen sei aber nun gesprächsbereit, erklären Lohde und Planungsreferent Markus Britzelmair (CSU).

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