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Fünf blaue Mutmacher: Das spricht für die 1860-Trendwende in Hannover | ABC-Z

München – Ein 2:5 in Dresden, 0:3 gegen Arminia Bielefeld, 0:1 gegen den eigenen Nachwuchs: Nicht wenige Löwen-Fans sehen schwarz im Abstiegskampf und die Drittliga-Felle der Sechzger davonschwimmen. Ganz so drastisch stellt sich die Lage noch nicht dar – und am Wochenende wieder deutlich besser?

Am Samstag muss der TSV 1860 bei Abstiegskandidat Hannover 96 II antreten (14 Uhr live bei Magentasport und im AZ-Liveticker). „Die Mannschaften, die unten stehen, haben immer das Messer zwischen den Zähnen. Letztlich gewinnt der, der den größeren Willen an den Tag legt“, glaubt Cheftrainer Patrick Glöckner. Die AZ zeigt fünf Gründe, weshalb dies am Ende 1860 sein könnte: Fünf blaue Mutmacher.

Auswärts ist der TSV 1860 ein Topteam

Auswärts-Topteam 1860: 1860 liegt mit 20 Punkten in der Fremde auf Rang vier, ist damit nur einen Punkt schlechter als Spitzenreiter Energie Cottbus. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal drüber nachdenke, dass wir bei den Heimspielen ins Hotel gehen, um Auswärtsspiele zu simulieren“, sagte 1860-Boss Christian Werner bei seinem Besuch der „Landtags-Löwen“, wo Werner am Donnerstagabend mit Trainer Patrick Glöckner vorbeigeschaut hatte.

Für Glöckner dürfe auch die Anreise keine Rolle spielen: „Wir fahren wieder neun Stunden da hin. Ist aber sch***egal, und wenn wir 15 Stunden fahren oder zu Fuß laufen: Wir wollen trotzdem eine Top-Leistung bringen!“ Also: Auswärtsmodus an, Löwen!

Wenn sie mit dem Rücken zur Wand standen, haben die Löwen häufig geliefert

Kleineres Kaliber: Nach den beiden Top-Teams Dresden und Bielefeld, die unter der Woche einen 2:1-Sensationssieg gegen Bundesligist Werder Bremen feierten, geht’s nun zu Hannover II. Die 96er hat erst 22 Punkte gesammelt, auch die aktuelle Formkurve ist schlechter als die der Blauen (drei Pleiten in Serie). Die AZ weiß: Auch 1860 rechnet sich dort viel aus, wenngleich man auch vor den Hannover-Talenten warnt.

Starke Rücken-zur-Wand-Löwen: Unter Ex-Trainer Argirios Giannikis hat der TSV gleich mehrfach den Kopf aus der berühmten Schlinge gezogen. Man erinnere sich an das 2:1 in Ingolstadt, die 3:0-Siege in Sandhausen und Essen. Und jetzt ist es Glöckner, der fordert: „Wir sind im Abstiegskampf, müssen immer unseren Mann stehen!“ Unter Glöckner hat 1860 immerhin zwei Mal einen 0:1-Rückstand aufgeholt (1:1 gegen VfB Stuttgart II, 1:2 bei Viktoria Köln) sowie in einem dominanten Derby gegen den FC Ingolstadt 04 (1:1) verhindert, dass das Duell nach dem Ausgleich der Schanzer komplett auf deren Seite kippte. Fazit: Rückschläge kann 1860 wegstecken – und in Hannover beweisen, dass die jüngsten Pleiten Ausrutscher waren.

Die drei Winter-Neuzugänge sind bei 1860 angekommen

Angekommene Winter-Neulöwen: Anderson Lucoqui, Philipp Maier und Dickson Abiama haben allesamt schon aufblitzen lassen, was in ihnen steckt. Inzwischen sind sie alle (wieder) fit, denn Linksverteidiger Lucoqui feierte erst gegen Bielefeld sein Startelfdebüt, Maier musste wegen einer Erkältung in Dresden passen und Abiama eine (kurze) Trainingspause einlegen.

Was Neuzugänge generell angeht, musste Werner im Maximilianeum gestehen, dass Neulöwen beim TSV „in einem herausfordernden Umfeld nicht mehr so gut performen.“ Mit diesem Wissen hat der TSV nun höherklassige Verstärkungen geholt, die am Samstag wohl alle auflaufen. Zahlen sie zurück?

Die Qualität in der Mannschaft ist da

Schlummernde Qualitäten: Man kann über Sechzig denken, was man will und die aktuelle Lage wie Glöckner und Werner nur aus bedrohlich einordnen. Unbestritten ist aber auch: In dieser Mannschaft steckt Potenzial. Torhüter Marco Hiller ist einer der besseren Drittliga-Keeper, Kapitän Jesper Verlaat ist im Vollbesitz seiner Kräfte eine Säule. In der Offensive haben Spielmacher Julian Guttau, Maximilian Wolfram und Patrick Hobsch trotz des miesen Saisonverlaufs ordentliche Scorerpunkte. „Wir sind von der Mannschaft überzeugt“, sagte Werner und sprach für den Coach gleich mit.

Fazit: Bringt 1860 seine PS (endlich wieder) auf den Rasen, kann Sechzig jeden schlagen – und gewiss auch die Zweite von Hannover 96.

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