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Füchse im Rausch: Erfolg gegen Melsungen lässt Berlin vom Titel träumen | ABC-Z

37:29 gegen Melsungen

Füchse Berlin gewinnen Schlüsselspiel um Meisterschaft deutlich


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Video: MiMa | 30.05.2025 | Christian Dexne | Bild: IMAGO/Contrast

Zunächst deutete alles auf ein Handball-Topspiel auf Augenhöhe hin, dann war Mathias Gidsel nicht mehr zu halten: Nach einem rauschhaften Sieg gegen Melsungen kommen die Berliner dem Meistertitel näher.

Die Füchse Berlin haben das wegweisende Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga für sich entschieden und sind somit an die Tabellenspitze zurückgekehrt. Am Donnerstagabend gewann das Team von Jaron Siewert vor 9.000 Zuschauern in der heimischen Max-Schmeling-Halle gegen die MT Melsungen mit 37:29 (18:12).

Prägende Akteure der Partie waren die Berliner Mathias Gidsel, der mit 15 Treffern eine neue persönliche Liga-Bestleistung aufstellte, und Keeper Dejan Milosavljev, der allein im ersten Durchgang neun Bälle hielt.

Drei Spieltage vor Saisonende führt der Hauptstadt-Handballklub die Tabelle nun mit 52:10 Punkten vor dem SC Magdeburg (51:11) und der MT Melsungen (50:12) an.

Lichtlein bringt Halle zum Beben

Die Spannung war mit Blick auf das Gipfeltreffen seit Tagen greifbar. Beide Teams lagen vor der Partie punktgleich auf den Plätzen zwei und drei, der Sieger würde die Tabellenspitze erklimmen und damit einen großen Satz in Richtung Meistertitel machen.

Mit gleich zwei Paraden in den ersten Sekunden versetzte Füchse-Schlussmann Milosavljev die heimischen Fans bereits in Jubelstimmung, und Nils Lichtlein brachte die Halle durch seinen feinen Dreher zur 1:0-Füchse-Führung direkt zum Beben.

Im Melsunger Gehäuse überwand der Nationalspieler Torwart Adam Morawski, der gegenüber Carsten Lichtlein den Vorzug erhielt. Das Familien-Duell zwischen Nils Lichtlein und seinem 22 Jahre älteren Onkel Carsten war mit Spannung erwartet worden. Der 44 Jahre alte Routinier war nach einer schweren Knieverletzung des Melsunger Stammtorhüters Nebosja Simic in den Kader gerückt. Doch tatsächlich blieb Carsten Lichtlein über die gesamte Spieldauer auf der Bank.

Milosavljev hält fünfmal in zehn Minuten

Der Fokus lag zunächst ohnehin auf der Leistung des Berliner Torhüters Milosavljev, dem allein in den ersten zehn Minuten fünf Paraden gelangen. Abschütteln konnten die Gastgeber das bissig verteidigende Team um Timo Kastening aber erstmals nach einer guten Viertelstunde, als sie sich mit 10:7 in Führung brachten. Gästetrainer Roberto Garcia Parrondo versuchte den Fokus seiner Spieler mit einer Auszeit noch mal scharf zu stellen, ohne Erfolg: Milosavljev schien phasenweise regelrecht unüberwindbar, Melsungen wirkte verunsichert – und der erbarmungslos abschließende Welthandballer Mathias Gidsel stellte durch zwei Treffer nach Tempogegenstößen auf 13:7.

Die 18:12-Pausenführung der Füchse schien bereits einer Vorentscheidung gleichzukommen.

Gidsel knackt eigene Bestleistung

Nach dem Seitenwechsel blieben die Füchse spielbestimmend. Die Melsunger Spielmoral schien nach einen Ballverlust in der 38. Minute dahin: Früh im Spielaufbau luchste Gidsel den Melsungern den Ball ab, schloss sofort ab zum 24:17, und die Halle stand einmal mehr Kopf.

Mit einem weiteren Ballgewinn der Füchse in der 48. Minute rauschte Gidsel allein davon in Richtung Gäste-Tor und traf zum 30:21. Die anfänglich noch gewohnt robuste Melsunger Abwehr war nun komplett auseinandergefallen. Wenige Minuten später übertraf der Däne mit seinem 15. Treffer zum 35:27 gar seinen persönlichen HBL-Bestwert. Der Sieg war seinen Berlinern da schon nicht mehr zu nehmen.

Gidsel war “ein bisschen nervös”

“Um Deutscher Meister zu werden, müssen wir 34 Spieltage hart arbeiten”, sagte Füchse-Spieler Tim Freihöfer nach dem Spiel dem rbb. “Jetzt haben wir alles in der eigenen Hand, und jetzt wollen wir die letzten drei Spiele auch noch erfolgreich gestalten.”

“Die letzten zehn Tage war ich das erste Mal in meiner Karriere ein bisschen nervös”, sagte Gidsel nach seiner Gala-Vorstellung dem Sender Dyn. Der Sieg im Topspiel “bedeutet mir viel, auch dem Verein und der Mannschaft.” Noch lägen “drei schwere Spiele” vor den Füchsen. “Wenn wir bei 100 Prozent spielen, sind wir die beste Mannschaft.”

“Unsere Leistung war nicht gut”, sagte der Melsunger Trainer Roberto Garcia Parrondo nach der Partei bei Dyn. Doch er sei “stolz auf die Mannschaft. Im Moment hat Berlin zwei Punkte Vorsprung auf uns. Wir haben noch drei Spiele und werden versuchen, diese zu gewinnen.”

Sendung: MiMa, 30.05.2025, 12 Uhr


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