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Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Historiker Karl Schlögel – Kultur | ABC-Z

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den deutschen Historiker und Essayisten Karl Schlögel. Das gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Berufsorganisation der Verlage und Buchhandlungen, in Frankfurt am Main bekannt. Schlögel gilt als einer der profiliertesten deutschen Kenner Russlands. Als einer der Ersten habe er vor der aggressiven Expansionspolitik Wladimir Putins gewarnt, so die Jury: „Seine Mahnung an uns: Ohne eine freie Ukraine kann es keinen Frieden in Europa geben.“

Schlögel wurde 1948 in Hawangen im Allgäu geboren, studierte in Berlin osteuropäische Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slawistik. 1966 reiste Schlögel erstmals in die Sowjetunion, 1968 erlebte er den Prager Frühling persönlich, Aufenthalte in Moskau und Leningrad in den 1980er-Jahren prägten seine Forschung. 2014 reiste er nach der Besetzung der Krim in die Ukraine. Der 77-Jährige war Professor in Konstanz und Frankfurt (Oder). Heute lebt er in Berlin.

Der angesehene Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist mit 25 000 Euro dotiert. Gewürdigt werden damit Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergibt den Preis seit 1950. Die Ehrung wird traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht. Diese findet in diesem Jahr vom 15. bis 19. Oktober statt.

Im vergangenen Jahr wurde die US-amerikanische Historikerin Anne Applebaum geehrt. Sie gilt als eine der profiliertesten Kritikerinnen autoritärer Herrschaftssysteme. 2023 wurde der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie ausgezeichnet.

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