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French Open – Jannik Sinner fegt über Andrej Rublew hinweg | ABC-Z


Update

Stand: 02.06.2025 22:35 Uhr

Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 9 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.

Sinner lässt Rublew nicht den Hauch einer Chance

Jannik Sinner – Andrej Rublew 6:1, 6:3, 6:4

Bei den French Open ist gegen die Nummer eins der Welt bislang einfach kein Kraut gewachsen. Von Beginn an raubte Jannik Sinner auch dem vierten Gegner des Paris-Grand-Slams jede Hoffnung auf einen Erfolg. Der Italiener dominierte die Partie mit Belieben von der Grundlinie, besonders frustrierend für Andrej Rublew war, wie chancenlos er bei eigenem Aufschlag war. Als Sinner zum Auftakt servierte, schnappte sich der Russe zwei Breakbälle, nachdem er beide vergab, ging es rapide bergab – von den folgenden 24 Punkten, gewann der Favorit 21.

Sinner blieb dominant, Rublew wurde besser, aber blieb ohne Chance. Satz zwei ging ebenfalls dahin, im dritten Durchgang war es dann aber tatsächlich ein Match auf Augenhöhe. Rublew wurde emotional, pushte sich – aber es reichte alles nicht. Bis zum Stand von 5:4 für Sinner war alles in der Reihe, dann schlug der beste Spieler der Welt zu und hatte bei einem extrem kuriosen Matchball auch noch Glück. Rublews Vorhand sprang über die Netzkante in die Luft, tropfte nochmal auf die Netzkante und von dort ganz knapp ins Aus. Damit bleibt Sinner auch nach vier Partien ohne Satzverlust.

Bublik entnervt Draper und steht im Viertelfinale

Alexander Bublik – Jack Draper 5:7, 6:3, 6:2, 6:4

Das Putzen der Grundlinie auf der roten Asche hat nicht nur Rafael Nadal immer wieder bis zum Exzess betrieben. Dass aus diesem Ritual auch ein Ausraster werden kann, ist dann aber doch neu. Im dritten Satz der Achtelfinal-Partie zwischen Alexander Bublik und Jack Draper hatte der junge Brite aber irgendwann schlicht und einfach genug. Völlig genervt putzte er erst die Linie und trat (!) dann nach der Linie. Ein Bild, das viel über diese Partie aussagte.

Drapers Nerven wurde aber zuvor dermaßen von Gegner Bublik strapaziert, dass es zu viel wurde. Stopps aus dem Nichts, wilde Schläge, unorthodoxe Slice-Angriffe: Bublik, alles andere als ein Sandplatz-Spezialist, zeigte sein ganzes, für Zuschauer extrem attraktives Repertoire. Für die Gegner ist das aber meistens eher zum Verzweifeln. Besonders, wenn der 27-Jährige eine derart gute Tagesform aufweist. Nachdem der erste Satz mit 7:5 noch an Draper ging, drehte Bublik – immer mit einem Lächeln auf den Lippen – ab dem zweiten Satz richtig auf und gewann schließlich den zweiten (6:3), dritten (6:2) und vierten (6:4) Durchgang. Am Ende sank er überwältigt nieder – und steht nun tatsächlich im Viertelfinale.

Djokovic lässt sich von PSG inspirieren

Cameron Norrie – Novak Djokovic 3:6, 3:6, 2:6

Das Champions-League-Finale konnte Novak Djokovic am Samstag selbst nicht sehen – da musste er seine Drittrunden-Partie gegen Filip Misolic spielen. Beim Empfang von Sieger Paris St. Germain am Sonntag wollte der Serbe aber unbedingt dabei sein. Am Montag konnte er vor seiner Achtelfinal-Begegnung gegen Cameron Norrie dem Pokal dann noch näher sein. PSG-Star Ousmane Dembélé präsentierte die Trophäe vor der Partie auf dem Court Philippe Chatrier – und inspirierte Djokovic damit anscheinend.

Denn genauso dominant wie PSG das Finale gegen Inter Mailand gewann (5:0), genauso dominant schreitet der Rekord-Grand-Slam-Sieger weiter durch das Turnier. Auch gegen Norrie blieb der Serbe ohne Satzverlust, ließ dem Briten nicht den Hauch einer Chance, beherrschte – auch dank immer mal wieder clever eingebauter “Mondbälle” – alle drei Sätze (6:2, 6:3, 6:2) nach Belieben und feierte damit seinen 100. Sieg beim Grand-Slam-Turnier in Paris. Der nächste Gegner nun: Alexander Zverev. Der hat bislang auch nur einen Satz abgegeben. Es dürfte ein enorm spannendes Viertelfinale geben. Achja, ein Satz von Djokovic musste nach dem Sieg noch sein: “Glückwunsch an PSG!”

Boissons märchenhafte Reise geht weiter

Lois Boisson – Jessica Pegula 3:6, 6:4, 6:4

Mit einer Wildcard ins Turnier gekommen, vor den French Open auf Weltranglistenplatz 361 gelistet, das erste Grand-Slam-Turnier überhaupt – und jetzt tatsächlich im Viertelfinale! Die Reise von Lois Boisson beim diesjährigen Turnier in Paris ist endgültig ein absolutes Märchen. Die 22 Jahre alte Französin, die sich nach einem Kreuzbandriss vor einem Jahr zurück in ihre Karriere gekämpft hatte, hat ihre Achtelfinal-Partie gegen die an Nummer drei gesetzte US-Amerikanerin Jessica Pegula sensationell mit 3:6, 6:4 und 6:4 gewonnen.

Und auch der Achtelfinal-Auftritt der letzten verbliebenen Lokalmatadorin in der Einzel-Konkurrenz war wieder ein großes Gefühlskino vor einem stimmungsvollen Pariser Publikum. Nach verlorenem ersten Satz kämpfte sich Boisson zurück, hielt sich nach gewonnenem zweiten Durchgang den Finger ans Ohr, um alle auf dem Court Philippe Chatrier noch einmal mitzunehmen. Der dritte Satz war dann ein Nerven-Krimi par excellence, den Boisson, frenetisch angefeuert von ihren Landsleuten, tatsächlich für sich entscheiden konnte.

Siegemund im Doppel ausgeschieden

Haddad Maia/Siegemund – Errani/Paolini 4:6, 3:6

Wenn in Paris die zweite Woche anbricht, geht es auch in der Doppel-Konkurrenz langsam in die Vollen. Leider ohne Laura Siegemund. Die deutsche Doppel-Spezialistin ist in der dritten Runde mit ihrer Partnerin Beatriz Haddad Maia ausgeschieden. Das brasilianisch-deutsche Duo verlor gegen die an Nummer zwei gesetzten Italienerinnen Sara Errani und Jasmine Paolini mit 4:6 und 3:6.

Im ersten Satz musste Siegemund beide Aufschlagspiele abgeben, im zweiten Durchgang kämpften sich Siegemund und Haddad Maia nach verpatztem Start noch einmal rein, eine echte Aufholjagd wollte aber nicht gelingen. Für Siegemund ist das Turnier damit aber noch nicht vorbei, im Mixed-Doppel steht sie mit Partner Edouard Roger-Vasselin im Viertelfinale.

Zverev profitiert von Griekspoor-Aufgabe

Alexander Zverev – Tallon Griekspoor 6:4, 3:0

In so kurzer Zeit hat Alexander Zverev lange nicht mehr ein Viertelfinale erreicht. Das Achtelfinale des Hamburgers am Montag auf Court Suzanne Lenglen ging gerade einmal eine knappe Stunde. Der Grund: Gegner Tallon Griekspoor musste schon Anfang des zweiten Satzes wegen einer Bauchmuskel-Verletzung beim Stand von 6:4 und 3:0 für Zverev aufgeben. Der Hamburger nahm seinen Gegner in den Arm und verschwand im Anschluss direkt in den Katakomben der Anlage.

Schon im Laufe des ersten Satzes war zu erkennen, dass Griekspoor zu kämpfen hatte und nicht wirklich im Spiel war. Nach einem frühen 0:3-Rückstand dominierte Zverev die Partie nach Belieben und gab bis zur Aufgabe seines Gegners nur noch ein Spiel ab. Zverev spart nun ordentlich Kraft vor seiner Viertelfinale-Partie, in der er nun auf Mit-Favorit Novak Djokovic trifft.

Gauff nach Blitz-Start im Viertelfinale

Ekaterina Alexandrova – Coco Gauff 0:6, 5:7

17 Minuten – so lange dauert es auf Deutschlands Amateur-Tennis-Plätzen gerne einmal, bis ein Match nach dem Einspielen überhaupt beginnt (der Autor dieser Zeilen spricht aus Erfahrung). Coco Gauff hat sich in ihrem Achtelfinal-Match auch 17 Minuten zum Einspielen genommen. Das Blöde für ihre Gegnerin Ekaterina Alexandrova: Danach stand’s schon 5:0 für die US-Amerikanerin. Die an Nummer zwei gesetzte Gauff überrollte ihre Gegnerin förmlich zu Beginn, Gegenwehr gab es zum Start nicht.

Das Gute für die Zuschauer auf Court Philippe Chatrier, die es so früh schon auf den größten Platz der Anlage geschafft hatten: Im Anschluss wurde aus dem Match endlich ein Match. Der erste Satz war zwar dennoch mit 6:0 weg, im zweiten Durchgang ging es aber hochklassig hin und her – mit dem besseren Ende für Gauff, die damit im Viertelfinale steht.

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