Fréjus-Tunnel nun mit zweiter Röhre | ABC-Z

Die zweite, nun eröffnete Tunnelröhre soll für einen besseren Verkehrsfluss zwischen Italien und Frankreich sorgen. Die Tunnelröhre verfügt außerdem über eine moderne Längsbelüftungsanlage mit Deckenventilatoren, leistungsstarke Absaugstationen sowie weitere Vorkehrungen zum Brandschutz. Die Freigabe der zweiten Röhre kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit der aufgrund von Sanierungsarbeiten rund 15 Monate dauernden Sperrung des Mont-Blanc-Tunnels ab dem 1. September 2025 wird schätzungsweise 90 Prozent des industriellen Verkehrs über den Fréjus-Tunnel umgeleitet.
Erhöht wird mit der Eröffnung der zweiten Röhre auch die Sicherheit. Die Fahrtrichtungen sind jetzt streng voneinander getrennt (je eine pro Röhre), auch um die Gefahr von Frontalzusammenstößen zu verringern. Zusätzlich wurde eine zentrale Kontrollstation am Tunneleingang auf der italienischen Seite eingerichtet. Hier fließen alle sicherheitsrelevanten Informationen in Echtzeit zusammen, ermöglichen auch die schnelle Reaktion bei Notfällen. Die Tunnelröhren haben die Bezeichnungen G1 (Frankreich in Richtung Italien) und G2 (Italien in Richtung Frankreich), sollen etwa bei erforderlichen Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen für eine wechselseitige Verkehrsführung genutzt werden.
Überhaupt wurde auf mögliche Evakuierungsmaßnahmen ein großes Augenmerk gelegt. Die zweite Röhre verfügt alle 350 bis 400 Meter über einen Schutzraum für Fußgänger. 18 davon liegen auf französischer, 16 auf italienischer Seite. Die Schutzräume sind mit der jeweils anderen Röhre verbunden, ermöglichen im Falle eines Unfalls oder Brandes eine rasche und sichere Flucht in die von der Notsituation nicht betroffene Röhre. Geschaffen wurden auch neun befahrbare Querverbindungen (fünf auf italienischer, vier auf französischer Seite), die einzig für Einsatzfahrzeuge vorgesehen sind, damit diese zwischen den Röhren verkehren können.