Geopolitik

Freiwilligendienste: Carsten Linnemann fordert verpflichtendes Gesellschaftsjahr | ABC-Z

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat sich für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr ausgesprochen. Die Einführung eines solchen Dienstes habe für ihn “höchste Priorität”, sagte Linnemann der Rheinischen Post. Ein freiwilliger Ansatz reiche nicht aus, weil gerade diejenigen, die am meisten profitieren würden, nicht erreicht würden.

Als Beispiel nannte Linnemann “junge Menschen, die in einem schwierigen sozialen Umfeld aufwachsen und sich ausgeschlossen” fühlten. Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr sei einer der wichtigsten Schlüssel, “um den Zusammenhalt der Gesellschaft wieder nachhaltig zu stärken”, sagte er. 

Die Linke wies die Forderungen nach einer Verpflichtung zurück. “Ich freue mich darüber, dass so viele junge Menschen Lust darauf haben, für ein Jahr in sozialen Projekten mitzuarbeiten – das sollte man fördern und nicht über Zwang reden”, sagte der Linkenparteivorsitzende Jan van Aken der Zeitung. Die Linke werde gegen ein solches Vorhaben stimmen. 

Auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) sprach sich gegen das verpflichtende Gesellschaftsjahr aus. “Engagement lässt sich nicht verordnen”, sagte AWO-Präsident Michael Groß. Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr wäre auch in der Praxis eine Überforderung, da es Zeit brauche, die Strukturen zur Begleitung und zum Einsatz der jungen Menschen auszubauen.

Steinmeier fordert ebenfalls eine soziale Pflichtzeit

Immer wieder wird über die Einführung eines Gesellschaftsdienstes diskutiert – insbesondere im Zuge der Debatte über eine Wehrpflicht ist das Thema erneut aufgeflammt. Die schwarz-rote Koalition hat sich zuletzt auf eine Reform des Wehrdienstes geeinigt, die zunächst auf Freiwilligkeit setzt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier etwa hatte sich unlängst für einen allgemeinen Dienst für die Gesellschaft ausgesprochen. “Nach meiner Überzeugung, lassen Sie mich das sagen, wäre langfristig eine Pflichtzeit für alle am gerechtesten, die die einen bei der Bundeswehr, die anderen in sozialen Bereichen verrichten”, sagte er Anfang November. 

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