Freising: Modernisierung der Krankenhausküche mit Hochtechnologie – Freising | ABC-Z

Um 12 Uhr herrscht in der Küche des Freisinger Klinikums noch hoher Betrieb: Patientinnen und Patienten haben ihre Mahlzeiten serviert bekommen, jetzt ist das Personal dabei, die Wagen hin und her zu schieben, die Geräte perfekt zu säubern, um die strengen Hygienestandards zu gewährleisten und sich für die nächste Runde vorzubereiten. Gegen 13 Uhr glänzt alles wieder, das Personal selbst geht zusammen in die Mittagspause – und die Küchenleiterin Miriam Wirkner nimmt sich die Zeit, um neue Anschaffungen zu zeigen.
Das Klinikum Freising hat 2,5 Millionen Euro in die neue Großküche investiert. Etwa zwei Jahre haben die Modernisierungsarbeiten gedauert, die parallel zum laufenden Betrieb stattgefunden haben: Die Wände haben hygienische Verkleidungen bekommen, der Boden neue schall- und vibrationshemmende Fliesen, die Gesamtfläche wurde reduziert und neu strukturiert, weil sie überdimensioniert war und um auf dem gleichen Geschoss Platz für das Krankenhauslabor zu schaffen. Vor allem aber wurde die Küchentechnik erneuert und optimiert, um Abläufe effizienter zu gestalten.
Seit Anfang Juli sind die Arbeiten abgeschlossen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche freuen sich, endlich wieder ohne Baustellen arbeiten zu dürfen. Die Patienten und das Personal des Krankenhauses dürfen sich ebenfalls freuen, denn der Neuaufbau der Küche „ging auch nicht immer ohne Einschränkungen im Service“, betont Klinikums-Geschäftsführerin Maren Kreuzer in einer Pressemitteilung. In der Mittagszeit liefert die Küche etwa 500 Mahlzeiten für Patienten und Personal.
Das Klinikum Freising will dadurch Geld sparen. „Die jährlichen Ersparnisse liegen aktuell bei rund 385 000 Euro gegenüber dem Jahr 2023“, sagt Thomas Höntzsch, Geschäftsführer des Küchenbetreibers Medtralog, einer Tochtergesellschaft des Klinikums. Und die sollen noch höher werden, wenn alle Potenziale der Küche ausgeschöpft sind. „In sechs Jahren werden wir die Investitionen in den Küchenumbau amortisiert haben“, so Höntzsch, der von einer „Küche 3.0“ spricht.

Die Einsparungen sollen auf unterschiedliche Weise gelingen: Zum Beispiel durch die Einführung eines passgenauen Einkaufsprogrammes, das Speisereste reduzieren soll, oder durch die Reduzierung von Überstunden und Energiekosten dank effizienterer Geräte. Die neuen Kochgeräte sind multifunktional, was bedeutet, dass sie braten, kochen, blanchieren, frittieren oder druckgaren können. Zudem sind sie miteinander vernetzt, sie schicken also alle Daten wie die Kochzeit und -temperatur direkt an die Computer der Küche oder beenden die Kochzeit automatisch – Aufgaben, die früher manuell erledigt werden mussten, erklärt die Küchenleiterin.
Auch bei der Abfallentsorgung verspricht sich Thomas Höntzsch Einsparungen: Essensreste inklusive Frittieröl und Kaffeesatz werden nun gesammelt und in eine homogene Biomasse umgewandelt, die dann alle 14 Tage abgeholt und an eine Biogasanlage geliefert wird.

Laut Höntzsch sollen keine Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren. „Im Gegenteil“, sagt er. Das Problem sei vielmehr die angespannte Lage am Arbeitsmarkt und die damit verbundene Schwierigkeit, Fachkräfte zu rekrutieren, weswegen die Geschäftsführung der Klinik und der Aufsichtsrat eine Optimierung der Prozesse stark unterstützten. Außerdem wies die alte, im Jahr 2010 gebaute Küche erhebliche bauliche Mängel auf.
Küchenleiterin Miriam Wirkner verschweigt nicht, dass die vergangenen zwei Jahre für das Küchenteam sehr anstrengend waren. Nun sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, sich mit den neuen Geräten und Abläufen vertraut zu machen: „Es gibt noch viel zu tun“, fügt sie hinzu. Alles in allem sei die Klinikum-Tochter Medtralog aber davon überzeugt, dass die komplette Modernisierung der Küche die bessere Option war. Und die nächste Herausforderung ist schon am Start: Der Küchenbetreiber hat im August das Bistro im Empfangsbereich des Klinikums übernommen.