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Freising für Alle: Neuer Verein gegen Parteiverdrossenheit und gesellschaftliche Spaltung – Freising | ABC-Z

Mit dem neu gegründeten Verein „Freising für Alle“ entstehe ein neues kommunalpolitisches Angebot für den Landkreis Freising. Er verstehe sich als Plattform für engagierte Bürgerinnen und Bürger und möchte auf kommunaler Ebene Politiker- und Parteienverdrossenheit sowie gesellschaftlicher Spaltung entgegenwirken. „Wir sind keine Partei – und wir wollen auch keine werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.

Angesichts einer Wahlbeteiligung von nur 54 Prozent bei der vergangenen Stadtratswahl im Jahr 2020 sehe der Verein dringenden Handlungsbedarf. Viele Menschen hätten den Eindruck, dass sich für sie nichts ändere, ganz egal, wen sie wählten. „Wir wollen auch diese Menschen wieder erreichen“, betont der Verein. Und er lehne es ab, Menschen in Schubladen einzusortieren. Sein Leitbild sei: „Freising für Alle“. Alle – das sind nach Ansicht des Vereins nicht nur die Besserverdienenden. Alle, das seien Menschen mit und ohne Behinderung, Junge und Alte, „Ureinwohner“ und Zuzügler. Der Verein sieht sich selbst als unabhängig, aber nicht beliebig. Er sei politisch, aber nicht gefangen in festen Parteistrukturen.

Jeder könne mitarbeiten, der sich mit den kommunalpolitischen Zielen des Vereins identifizieren kann. „Freising für Alle“ will sich einsetzen für einen Ausbau der Bürgerbeteiligung, Wohnen und bezahlbare Mieten als zentrale Aufgabe der kommunalen Politik, eine bezahlbare Energieversorgung, Transparenz bei der Fernwärme. Klimapolitik sollte nicht auf dem Rücken kleiner und mittlerer Einkommen ausgetragen werden, heißt es weiter im Programm. Es solle Parkgebühren für Pendlerinnen und Pendler am P+R Parkplatz geben. Eine Aufwertung der Innenstadt solle etwa durch eine Fußgängerzone statt Park-Chaos geschehen. Die Verdrängung von Kultur, Kneipen und Gaststätten müsse gestoppt werden, der Einfluss von Investoren eingedämmt. Kommunale Planung müsse im Sinne des Gemeinwohls geschehen.

Der Verein hat nach eigenen Angaben 25 Gründungsmitglieder, darunter Volker Zinkernagel, langjähriger Vorsitzender des Mietervereins Freising), Johannes Meister (langjähriger Kämpfer für die Rechte von Menschen mit Behinderung und eine barrierefreie Innenstadt) sowie Ernst Graßy (Kabarettist und Museumsführer im Alten Gefängnis). Tina Buchberger (Mitarbeiterin der Lebenshilfe und Vorsitzende der GEW Freising) sowie Norbert Bürger (Kulturschaffender und Vorsitzender des Abseitsvereins), sprachen in Videobotschaften ihre Unterstützung für das neue Projekt aus.

Vorsitzende des Vereins ist Dagmar Krahn (ehemalige Mitarbeiterin Molkerei Weihenstephan und Betriebsrätin im Ruhestand, Zweite Vorsitzende DGB Freising-Erding), ihr Stellvertreter Markus Grill (Vorsitzender Mieterverein Freising, Diözesansekretär). Zur Schatzmeisterin wurde Katharina Grill (Sonderpädagogin, Leitung einer Kindertagesstätte, Frauenbeauftragte DGB Freising-Erding) gewählt. Beisitzer sind Karin Oberprieler (Moosburg, Mitarbeiterin Forschungs- und Entwicklungsabteilung in einem Chemiekonzern), Albert Schindlbeck (Kreisrat, Journalist), Guido Hoyer (Stadt- und Kreisrat, Geschichtsreferent der Stadt Freising, Vorsitzender DGB Freising-Erding, Politikwissenschaftler) sowie Nicolas-Pano Graßy (Stadtrat, Referent für Sozialpolitik beim Sozialverband VdK Bayern).

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