Frauenmanteltee: Tipps zur Anwendung und Zubereitung |ABC-Z
Natürliches Getränk
Frauenmanteltee gegen Frauenleiden: Das müssen Sie über die Anwendung wissen
Frauenmantel wird als Mittel gegen Frauenbeschwerden angepriesen. Wie die Kräuter ihre volle Wirkung entfalten und was Sie bei der Anwendung beachten müssen, erfahren Sie hier.
Es mag Sie überraschen, dass Frauenmantel zur Familie der Rosengewächse zählt. Den ungewöhnlichen Namen verdankt die Pflanze ihren gefältelten Blättern, die an einen wehenden Umhängemantel erinnern, wie ihn die Frauen bereits im Mittelalter getragen haben sollen: Schon damals wurde die Pflanze in der Naturheilkunde eingesetzt, um Frauenleiden wie zum Beispiel Menstruationsbeschwerden zu lindern. Darüber hinaus wird dem Rosengewächs auch eine positive Wirkung auf Schwangere und Frauen in den Wechseljahren nachgesagt – und das ist noch nicht alles: Frauenmantel soll auch bei Durchfallerkrankungen, Bauch- und Kopfschmerzen sowie Nierensteinen helfen und die Wundheilung anregen. Obwohl es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, erfreuen sich die Kräuter einer großen Beliebtheit.
Aus der Nähe betrachtet: Das steckt in der Pflanze
Im Frauenmantel finden sich hochkonzentrierte Gerb- und Bitterstoffe, ätherische Öle und pflanzliches Progesteron – es soll dem menschlichen Gelbkörperhormon ähneln, welches direkten Einfluss auf den Aufbau und die Pflege der Gebärmutterschleimhaut hat und somit den weiblichen Zyklus steuert. Leidet eine Frau unter Zyklusbeschwerden oder -unregelmäßigkeiten, soll sie durch die Einnahme des Rosengewächses in Form von Tee sowohl ihre Unterleibsschmerzen lindern als auch ihren Zyklus regulieren können. Das liegt mitunter daran, dass dem Progesteron eine entkrampfende Wirkung auf den Beckenboden nachgesagt wird. Möglich wird das durch die im Frauenmantel enthaltenen Gerbstoffe, die adstringierend (zusammenziehend) auf unsere Haut und Schleimhäute wirken – übersetzt bedeutet das: Sie ändern die Eiweißstrukturen und festigen die oberen Gewebsschichten, indem sich diese zusammenziehen. Und das ist noch längst nicht alles.
Die vielfältige Wirkungsweise von Frauenmanteltee
Die Gebärmutterschleimhaut ist für Frauen mit Kinderwunsch sehr wichtig – aus diesem Grund wird der Frauenmanteltee oftmals als Hilfsmittel zur natürlichen Empfängnis angepriesen, da er die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen soll. Doch hier gibt es keine aussagekräftigen Statistiken darüber, ob Sie durch die Einwirkung von Frauenmantel (schneller) schwanger werden können. Daher sollten Frauen, die schon länger versuchen ein Baby zu bekommen, nicht zu viele Hoffnungen in das Rosengewächs setzen.
Frauen, die hingegen in den Wechseljahren unter Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen leiden, können vom Frauenmanteltee profitieren: Die darin enthaltenen Wirkstoffe können die hormonelle Umstellung unterstützen, indem sie die genannten Symptome verringern. Das wiederum sorgt automatisch dafür, dass die ausgeglichener im Alltag sind und Ihre Wechseljahresbeschwerden schneller in den Griff bekommen.
Zudem soll die Gerbstoffe im Frauenmantel die Wundheilung beschleunigen, insbesondere auf der Hautoberfläche oder im Mund. Durch das Zusammenziehen der Gewebeschichten, wie bereits oben beschrieben, können Sie sogar Durchfallerkrankungen, die bakteriell oder viral bedingt sind, behandeln – durch die adstringierende Wirkung zieht sich die Darmschleimhaut zusammen, sodass sich die Keime darin schlechter festsetzen und Entzündungen auslösen können.
Und sogar dann, wenn sie unter erkältungsbedingten Beschwerden oder einem grippalen Infekt leiden, kann Frauenmanteltee eine sinnvolle Ergänzung sein. Ob Husten oder Schnupfen, Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden: Durch die entzündungshemmenden Eigenschaften können Sie die typischen Symptome effektiv lindern, da die meisten davon in direktem Zusammenhang mit ihren (Mund-)Schleimhäuten hängen.
Frauenmanteltee während der Schwangerschaft
Während Frauenmanteltee in der Alternativmedizin für die gesamte Schwangerschaft empfohlen wird, sprechen sich viele Fachärzte und Hebammen für eine kurzzeitige Anwendung aus. Genauer gesagt empfehlen sie Frauen in anderen Umständen, den Tee nur im ersten Trimester (also die ersten zwölf Wochen) zu trinken. Denn auch wenn die Inhaltsstoffe die Gebärmutter stärken können, haben sie eine durchblutungsfördernde Wirkung auf den Uterus. Im Umkehrschluss bedeutet das: Frauenmanteltee könnte möglicherweise verfrühte Wehen auslösen – daher ist die Einnahme nur am Anfang und zum Ende einer Schwangerschaft empfehlenswert. Im letzten Trimester können Sie dadurch Ihr Becken stärken. Nach der Geburt hingegen dürfen Sie auch Frauenmanteltee trinken, da er gleich zwei Vorteile mit sich bringt: Zum einen kann er den Milchbildung anregen, zum anderen beschleunigt er die Wundheilung äußerer Verletzungen.
Anwendung und Zubereitung von Frauenmanteltee
Wenn Sie sich fertigen Frauenmanteltee gekauft haben, ist die Zubereitung denkbar einfach: Wie bei anderen Teesorten auch, geben Sie – je nach Geschmack – ein bis zwei Löffel der getrockneten Kräuter in eine Tasse und brühen diese mit kochendem Wasser auf. Anschließend lassen Sie das Heißgetränk maximal zwölf Minuten ziehen. Danach können Sie den Tee heiß (im Sommer auch gerne kalt) genießen. Sollte Ihnen der Frauenmantel zu bitter schmecken, was aufgrund der Gerbstoffe durchaus möglich ist, können Sie dem Tee auch Honig beimengen. Empfohlen werden zwei bis drei Tassen Tee am Tag.
Mögliche Nebenwirkungen: das gilt es zu beachten
Obwohl dem Frauenmanteltee durchweg positive Eigenschaften zugesprochen werden, die das Rosengewächs zu einem Allheilmittel gegen – gefühlt – alles macht, so birgt das durchblutungsfördernde Getränk auch Nebenwirkungen. Insbesondere dann, wenn Sie unter Bluthochdruck leiden: In dem Fall sollten Sie die Einnahme im Vorwege mit Ihrem Arzt besprechen, vor allem in Bezug auf die Dosierung. Hinzukommt, dass Sie sich im Falle einer Überdosierung übergeben könnten. Das liegt in dem hohen Gerbstoffanteil des Tees begründet, der die Schleimhäute von Menschen mit empfindlichen Mägen überreizen kann.
Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Informationen und kann keinen Arztbesuch ersetzen.
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ast