Frauenfußball: Wolfsburg beendet Bayerns 44-Spiele-Serie – Sport | ABC-Z
Dieses Spiel war ein Statement Richtung Meisterschaft: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben den scheinbar endlosen Erfolgslauf ihres Dauerkonkurrenten FC Bayern abrupt gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot bezwang den deutschen Meister am Samstag mit 2:0 (1:0) und fügte dem zuvor seit 44 Bundesliga-Spielen ungeschlagenen Kontrahenten damit die erste Pleite seit zwei Jahren zu.
„Wir haben das hervorragend gemacht, ein großes Kompliment an die Mannschaft“, sagte Wolfsburgs Alexandra Popp am ARD-Mikrofon: „Wir sind nicht optimal in die Saison gestartet. Gottseidank haben wir heute unsere Qualität gezeigt.“ Auf der Gegenseite haderten derweil die Münchnerinnen. „Wir hatten nicht das Glück auf unserer Seite, wir haben unsere Chancen einfach nicht genutzt“, sagte Linda Dallmann bei DAZN. Vivien Endemann (5.) und Lineth Beerensteyn (67.) trafen vor 17.152 Zuschauenden in der VW-Arena für die Wölfinnen, die der bislang makellosen Titeljagd der Bayern am sechsten Spieltag einen Kratzer verpassten.
Zuletzt waren die Münchnerinnen im Oktober 2022 in der Liga als Verliererinnen vom Platz gegangen – auch damals hatten sie in Wolfsburg das Nachsehen (1:2). Durch den Sieg verkürzte der VfL den Rückstand auf den Titelverteidiger auf zwei Punkte. Am Montag (18.00 Uhr) könnte zudem Eintracht Frankfurt (13 Punkte) im Spiel gegen den SC Freiburg an den Bayern in der Tabelle vorbeiziehen. Während die Münchnerinnen beim 5:2-Auftaktsieg in der Champions League gegen den FC Arsenal vor dem Aufeinandertreffen Selbstvertrauen tanken konnten, hatte Wolfsburg bei der AS Rom (0:1) am Dienstag einen Dämpfer kassiert.
Bayern sei der Favorit, hatte VfL-Trainer Stroot angesichts der Ausgangslage erklärt, dennoch werde die Mannschaft „alles dafür tun, das Spiel siegreich zu gestalten“. Münchens Coach Alexander Straus hatte wiederum von einer „großen Herausforderung“ gesprochen: „Aber wir sind selbstbewusst.“ Doch vor heimischer Kulisse waren die Wolfsburgerinnen um Spielkontrolle bemüht – und wurden früh belohnt: Ein verunglückter Rückpass der Münchnerinnen landete bei Endemann, die an der Strafraumgrenze zum Abschluss kam und für die Führung sorgte.
Auf der anderen Seite griff VfL-Torhüterin Merle Frohms ein und entschärfte eine Flanke von Klara Bühl (7.). Kurz darauf ein Schockmoment für Bayern: Jovana Damnjanovic prallte heftig mit VfL-Verteidigerin Marina Hegering zusammen und blieb anschließend liegen. Nach minutenlanger Behandlung wurde die Offensivspielerin auf einer Trage vom Feld gebracht.
Nach dem Schreck versuchten die Münchnerinnen, nun mit Dallmann in ihren Reihen, immer mehr das Geschehen in die Hand zu nehmen, die Ex-Wolfsburgerin Pernille Harder vergab die Chance zum Ausgleich und verzog klar (34.). Auch nach der Pause suchten beide Teams ihre Chancen, die Partie war weiterhin umkämpft. Beerensteyn erhöhte für den VfL nach einer Ecke. In der Schlussphase lenkte Frohms dann einen Schuss von Harder an die Latte (89.). „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ hallte es im Anschluss durch das Stadion.