Frau bei Kreuzfahrt sterbend auf einsamer Insel zurückgelassen | ABC-Z

Die Familie einer Seniorin, die bei einer Kreuzfahrt im Great Barrier Reef zurückgelassen wurde und dort starb, klagt eklatante Missstände an. Dabei hatte die Frau viel Geld für den Trip bezahlt.
Nachdem eine 80-Jährige bei einer Kreuzfahrt in Australien zurückgelassen wurde und dort verstarb, berichten nun die Familienangehörigen über erschreckende Details. Diese bringen heftige Anschuldigungen gegen den Veranstalter hervor. “Aus den wenigen Informationen, die uns vorliegen, geht hervor, dass es offenbar an Sorgfalt und gesundem Menschenverstand gemangelt hat”, so Katherine Rees, Tochter der Verstorbenen, gegenüber der britischen Zeitung “Guardian”.
Crew schickte kranke Passagierin allein zum Schiff zurück
Das Opfer, Suzanne Rees, sei am Samstag, dem zweiten Tag der bis zu 86.400 Australische Dollar (derzeit rund 49.000 Euro) teuren Kreuzfahrt im Great Barrier Reef vor der Küste im Nordosten Australiens, mit einem Ausflug an Land gegangen. Sie habe dort zum Aussichtspunkt Cooks Look auf der Insel Lizard Island aufsteigen wollen. Da sie sich auf dem Weg nach oben unwohl gefühlt habe, sei sei jedoch von der Crew angewiesen worden, allein den Rückweg anzutreten, wie die Tochter Katherine Rees berichtet. Doch am Schiff kam die Frau niemals an, da sie sich auf dem Weg offenbar verlief.
Zurück auf dem Schiff habe vor Abfahrt niemand gezählt, ob alle Passagiere an Bord zurückgekehrt seien. Die Familie sei “schockiert und traurig, dass die Coral Adventurer Lizard Island nach einem organisierten Ausflug ohne meine Mutter Suzanne verlassen hat“, so Katherine Rees. Laut Informationen der Polizei verstarb sie vermutlich um diese Zeit herum – “einsam” wie die Tochter anmerkt. Die Familie warte nun auf eine Autopsie, auch um zu klären, was das Kreuzfahrtunternehmen versäumt hat.
Unternehmen bedauert den Vorfall und bietet Unterstützung an
Laut den Tracking-Daten des Schiffes hatte dieses am Samstagmorgen auf Lizard Island angelegt und sei am Nachmittag wieder in See gestochen. Nachdem das Fehlen der Passagierin bemerkt wurde, sei das Schiff zurückgefahren und habe gegen 21 Uhr wieder an der Insel angelegt. Parallel dazu seien die Behörden informiert worden. Kurz darauf begannen die Behörden eine Suchaktion. Derzeit werde noch geklärt, warum beim Auslaufen des Schiffes die Passagiere nicht gezählt wurden, so die Australische Küstenwache in einer Mitteilung.
Zuvor hatte Mark Fifield, Geschäftsführer von Coral Expeditions, den “tragischen Tod einer Passagierin an Bord der Coral Adventurer während eines Ausflugs nach Lizard Island” bestätigt. Das Unternehmen sei nach der “Such- und Rettungsaktion zu Land und zu Wasser” von der Polizei darüber informiert worden, dass “die Frau auf Lizard Island tot aufgefunden worden war”. Man bedauere den Vorfall und biete der Familie der Frau die “volle Unterstützung an”.





















