Bezirke

Franzi stirbt leise – und mit ihr ein letzter Rest Wildheit im Münchner Bahnhofsviertel | ABC-Z

Eineinhalb Jahre lang haben sich Kreative ab 2022 in der Zwischennutzung Franzi im Bahnhofsviertel austoben dürfen, Ausstellungen und Konzerte veranstaltet, debattiert, Partys gefeiert. Nach dem Auszug durften Sprayer eines Künstlerkollektivs nochmal ein Wochenende rein, um an den Wänden des schon entkernten Gemäuers so viel bunte Wandgestaltung zu hinterlassen, wie sie wollten.

Die denkmalgeschützten Fassaden der Schwanthalerstraße 55 und 57: Die schon länger leer stehenden Häuser nahe des Hauptbahnhofs im südlichen Bahnhofsviertel werden bis 2027 zum Bürokomplex umgebaut.
© Visualisierung: ehret+klein
Die denkmalgeschützten Fassaden der Schwanthalerstraße 55 und 57: Die schon länger leer stehenden Häuser nahe des Hauptbahnhofs im südlichen Bahnhofsviertel werden bis 2027 zum Bürokomplex umgebaut.

von Visualisierung: ehret+klein

“}”>

Franz-Marc-Quartier in München: Ein schicker Büro-Komplex fußläufig zum Hauptbahnhof

Ein großer Spaß, der aber ein natürliches Ende hatte. Die Doppel-Immobilie an der Schwanthalerstraße 55 und 57 (zwei Häuser mit denkmalgeschützten Fassaden) gehört nämlich zu den Sahnestückchen nur ein paar Fußminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Und jetzt wird sie aufwendig umgebaut – zum schicken Bürokomplex mit Kleinhandwerk, Gastro und Läden namens Franz Marc Quartier (FMQ).

Von den Graffiti, die das Kollektiv Broke Today hinterlassen hat (hier in Haus 55), soll einiges nach dem Umbau erhalten bleiben.
Von den Graffiti, die das Kollektiv Broke Today hinterlassen hat (hier in Haus 55), soll einiges nach dem Umbau erhalten bleiben.
© Sigi Müller
Von den Graffiti, die das Kollektiv Broke Today hinterlassen hat (hier in Haus 55), soll einiges nach dem Umbau erhalten bleiben.

von Sigi Müller

“}”>

Wo einst der Expressionist Franz Marc wohnte

Beide Grundstücke haben eine interessante Geschichte. Auf der Hausnummer 55 hat der Expressionist Franz Marc von 1892 bis 1895 einen Teil seiner Jugend verbracht, eine Gedenktafel erinnert daran. Die Hausnummer 57 daneben hat einst die Reifenfirma Continental Gummi-Werke AG gebaut und ab 1913 eine Niederlassung mit Verkaufsräumen, Büros und Lagern betrieben. Später zog das Fernmeldeamt ein, danach bis 2016 die Sabel-Wirtschaftsschulen.

Große Räume, weite Sicht - und flexibel aufteilbar: So stellen sich die Macher exemplarisch das Interieur eines Büros im FMQ vor.
Große Räume, weite Sicht – und flexibel aufteilbar: So stellen sich die Macher exemplarisch das Interieur eines Büros im FMQ vor.
© SWA Comm AG
Große Räume, weite Sicht – und flexibel aufteilbar: So stellen sich die Macher exemplarisch das Interieur eines Büros im FMQ vor.

von SWA Comm AG

“}”>

Hohe Decken, luftige Räume, weite Sichtachsen

Nach einigen Jahren des Leerstands hat das dänische Familyoffice Kirkbi die zwei Grundstücke (rund 2500 Quadratmeter Grund) samt Denkmal-Häusern gekauft. Nun baut der Starnberger Immobilienentwickler Ehret und Klein, der schon 2021 Anteile an der Liegenschaft erworben hatte, für den neuen Eigentümer die Gebäude um.

Projektleiterin Marie Hassenjürgen von Ehret und Klein.
Projektleiterin Marie Hassenjürgen von Ehret und Klein.
© Sigi Müller
Projektleiterin Marie Hassenjürgen von Ehret und Klein.

von Sigi Müller

“}”>

Wie großzügig, luftig und hell die Räume werden, kann man jetzt schon auf der Baustelle sehen. Die Decken der Altbauten sind hoch, die Sichtachsen in den Stockwerken weit. “Wir wollen auch versuchen, von der letzten Graffiti-Aktion einiges zu erhalten”, erklärt Ehret- und Klein-Projektleiterin Marie Hassenjürgen.

"Wohnliche Atmosphäre": Jedes Büro-Stockwerk im Hinterhaus-Neubau soll Balkone bekommen.
“Wohnliche Atmosphäre”: Jedes Büro-Stockwerk im Hinterhaus-Neubau soll Balkone bekommen.
© SWA Comm AG
“Wohnliche Atmosphäre”: Jedes Büro-Stockwerk im Hinterhaus-Neubau soll Balkone bekommen.

von SWA Comm AG

“}”>

“Das wird eine sehr wohnliche Atmosphäre”

Was ist also geplant? Die Fassaden bleiben freilich erhalten. Aber in den langen Hinter- und Innenhöfen, die von der Schwanthalerstraße aus unsichtbar sind, wird teils neu gebaut. Entstehen soll eine Mischnutzung aus Büro, Handel und Gastronomie. Der größte Teil (rund 10.000 Quadratmeter Geschossfläche) auf fünf Stockwerken ist für Büros vorgesehen, wobei man die Räume flexibel aufteilen kann. In den Rückgebäuden sind auf jedem Stockwerk begrünte Balkone geplant. “Das wird eine sehr wohnliche Atmosphäre”, sagt die Projektleiterin.

Der fünfte Stock im künftigen Franz Marc Quartier (FMQ): Hier wird man künftig auch auf einer der Dachterrassen arbeiten können.
Der fünfte Stock im künftigen Franz Marc Quartier (FMQ): Hier wird man künftig auch auf einer der Dachterrassen arbeiten können.
© SWA Comm AG
Der fünfte Stock im künftigen Franz Marc Quartier (FMQ): Hier wird man künftig auch auf einer der Dachterrassen arbeiten können.

von SWA Comm AG

“}”>

Luftiges Arbeiten auf der Dachterrasse

Am schicksten wird künftig wohl im obersten Stockwerk gearbeitet. Das bekomme einen “loftartigen Charakter” und verschiedene Dachterrassen, auf denen die Mitarbeiter aus den Büros zusammenkommen können. Für Kleingewerbe oder Start-ups sind Räume auf 850 Quadratmetern Fläche vorgesehen. Ins Erdgeschoss kommt auf gut 1000 Quadratmeter Gastronomie. Der Innenhof soll auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Ein wenig Geduld brauchen künftige Büro- und Gewerbe-Mieter aber noch. Wenn alles glatt läuft, soll das FMQ 2027 fertig sein. Interessenten können sich aber ab sofort melden.

Back to top button