Extremschwimmerin Nathalie Pohl bringt ein Kinderbuch heraus | ABC-Z
Mehr als 400 Menschen sind in Deutschland im vergangenen Jahr in Gewässern tödlich verunglückt – unter ihnen allein 14 Kinder bis zehn Jahren. Als die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft diese Zahlen im März bekanntgab, rief sie dringend dazu auf, mehr zu tun für die Sicherheit vor allem von Kindern in Gewässern. Genau das liegt auch Nathalie Pohl am Herzen. Sie unterstützt seit langem Initiativen, die Kindern das Schwimmen beibringen und sie zu sicheren Schwimmern ausbilden wollen.
Pohl selbst, heute 31 Jahre alt, schwimmt, seit sie fünf Jahre alt ist. Und sie hat es dabei sehr, sehr weit gebracht: Als bislang einzige deutsche Schwimmerin bewältigte die gebürtige Marburgerin etwa die „Ocean’s Seven“, die sieben schwierigsten Meerengen der Welt, Wasserstraßen wie die zwischen den beiden hawaiianischen Inseln Moloka’i und O’ahu: 15 Stunden, 44 Kilometer, weit mehr als 50.000 Armzüge. Ohne sich dabei am Begleitboot festzuhalten oder andere Hilfsmittel zu benutzen.
Mindestens ebenso wichtig wie ihre sportlichen Leistungen ist ihr aber das Ziel, Kinder fürs Schwimmen zu gewinnen – und dafür, ihren eigenen Weg in die Welt zu entdecken. Dieser Impuls steckt nun auch hinter ihrem Kinderbuch „Nanami – Schwimm dich mutig“. Es beschreibt die Geschichte der Robbe Nanami, die, von Sehnsucht geplagt, mit einem Freund auf eine Reise durch die Weltmeere geht und dabei über sich hinauswächst.
Das klingt nicht zufällig nach Nathalie Pohls eigener Geschichte. Sie wolle mit dem Buch, das mit dem Illustrator Matthias Derenbach entstanden ist, Kinder dazu animieren, mutig und neugierig zu sein und auch zu bleiben, sagt Pohl. „Die Welt bietet so viel. Ich möchte sie inspirieren, ihnen zeigen, dass es wichtig ist, nicht aufzugeben.“ Und die Eltern zugleich ermutigen, sie dabei zu unterstützen. So wie ihre Eltern das bei ihren eigenen Extremabenteuern von Hawaii bis Neuseeland getan haben. Es müssen ja nicht unbedingt gleich 15 Stunden und 44 Kilometer Schwimmen sein.
