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Formel 1: Max Verstappens epische Aufholjagd sei für Lando Norris nur Glück gewesen | ABC-Z

Ein Rennen für die Formel-1-Geschichtsbücher. Dramen, Crashs und rote Flaggen. Max Verstappen dominiert und steht jetzt vor seiner Titelkrönung. Alle sind beeindruckt – außer WM-Rivale Lando Norris.

Nach der Triumphfahrt mit dem Zeug für Legenden-Erzählungen genoss Max Verstappen die klebrige Sekt- und Energy-Drink-Dusche. Keine Flüche, kein Wüten wie noch wenige Stunden zuvor. Der Sieg auf dem so geschichtsträchtigen Formel-1-Kurs in São Paulo und in einem Rennen, das seinesgleichen sucht, wirkte wie ein Turbo-Frust-Katalysator. Ganz anders hingegen sah die Welt bei seinem WM-Rivalen Lando Norris aus.

Für Norris, der eine Freundschaft mit Verstappen pflegt, war dessen Erfolg allerdings eigentlich Glück. Dass Verstappen direkt nach dem Start einen Platz nach dem anderen gut gemacht und danach weiter Positionen aufgeholt hatte, während er selbst seine Pole einmal mehr nicht hatte verteidigen können, ließ der Brite unerwähnt. Ebenso seine fahrerischen Patzer. Zu seinem eigenen Rennen erklärte er: „Die anderen haben die Reifen gewechselt, als die rote Flagge gezeigt wurde, was auch erlaubt ist. Damit gingen sie ein Risiko ein, das sich auszahlte. Aber es hat nichts mit Talent oder so zu tun, sondern es war einfach nur Glück, während ich hingegen einfach nur Pech hatte.“

Der 24-Jährige kam trotz Pole im McLaren nicht über Rang sechs hinaus – und muss auch noch eine Strafe fürchten wegen eines möglichen Start-Vergehens.

„Norris erst mit Peinlichkeit – dann läuft alles komplett gegen ihn“, schrieb der Schweizer „Tagesanzeiger“. In der Tat hatte der WM-Herausforderer zumindest Pech. Verstappen hatte dagegen auch Glück, dass er während einer der vielen Unterbrechungen die Reifen wechseln lassen konnte, ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren. „Wir sind ruhig geblieben“, sagte Verstappen: „Und wir sind geflogen.“

Dem Niederländer kann die Aussage des frustrierten Norris egal sein. Für den 27-Jährigen war es Grand-Prix-Sieg Nummer 62 und nicht irgendeiner. Er war eine Demonstration des Ausnahmekönners in einer höchst entscheidenden Phase der Weltmeisterschaft. 17 Mal fuhr Verstappen allein die schnellste Rennrunde, knapp 20 Sekunden betrug sein Vorsprung auf den Überraschungszweiten Esteban Ocon aus Frankreich im Alpine.

So wird Verstappen in Las Vegas Weltmeister

Aus 44 Punkten Vorsprung am Samstagmittag nach dem geschenkten Sprint-Sieg von Norris und Startplatz 17 am Sonntagmorgen, verschaffte sich Verstappen im spektakulären Hauptrennen einen sehr wahrscheinlich schon vorentscheidenden Vorsprung von 62 Zählern. „Der dreifache Champion hat nun eine Hand und vier Finger an der vierten Formel-1-Weltmeisterschaft“, schrieb die brasilianische Sportzeitung „Lance“.

In Las Vegas in drei Wochen braucht Verstappen nach dem Rennen noch 60 Punkte mehr als Lando Norris, dann ist der 24 Jahre Brite geschlagen und Verstappen wie einst Vettel viermaliger Weltmeister in Serie mit Red Bull.

jm/ dpa

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