“Fordern immer höhere Gehälter”: Rummenigge schießt gegen Profis und Berater | ABC-Z
München – Meisterschaft, DFB-Pokal, Champions League und neuerdings die aufgeblasene Klub-WM – der Spielplan für die Bayern-Stars ist proppenvoll. Dazu kommen die Länderspiele. Macht in Summe bis zu 75 Partien pro Jahr für Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Co..
“Zwingen die Klubs, immer höhere Einnahmen zu generieren”
Während der DFB-Kapitän jüngst erklärte, dass er gerne “viele Spiele hat”, sehen das zahlreiche Akteure anders. Der europäische Fußball-Ligenverband, Spaniens La Liga und die Spielergewerkschaft FIFpro haben deswegen gar Beschwerde bei der Europäischen Union eingereicht. Ihr Vorwurf: Es sei ein Missbrauch einer dominanten Stellung, wenn die Fifa alleine Entscheidungen über den Kalender treffe.
Geht es nach Ex-FC-Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, sind die Spieler aber selbst Schuld an den vollen Spielplänen. “In diese Falle haben sich die Spieler und ihre Berater selbst ein Stück hineinmanövriert”, sagte der 69-Jährige dem “Kicker”: “Indem sie immer mehr und höhere Gehälter fordern, zwingen sie die Klubs, immer höhere Einnahmen zu genieren.” Diese würden die Klubs vor allem durch mehr Spiele machen.
PSG-Boss Al-Khelaifi nimmt Klubs aus der Verantwortung
Zustimmung bekommt er vom aktuellen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern. Jüngst erklärte Jan-Christian Dreesen: “Du kannst die Gehälter nicht von der Couch bezahlen, wir müssen dafür spielen.”
Auch PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi, bei dem das Geld deutlich lockerer sitzt als an der Säbener Straße, wurde beim Thema deutlich. “Dass die Klubs mehr Geld wollen, ist die falsche Botschaft”, so der Katari. “Sie wollen ihre Kosten decken.”
Rummenigge outet sich als Fan der neuen Champions League
Und selbst Uefa-Boss Aleksandar Ceferin hatte zuletzt angemerkt, dass der Grund für die Ausweitung der Champions League auch darin begründet liege, dass viele Klubs durch die Gehaltskosten finanziellen Problemen nahe seien.
Mitunter deshalb sieht Rummenigge die Reform der Champions League (189 statt bisher 125 Partien) keineswegs kritisch. “Die alte Gruppenphase war doch langweilig, weil nach dem vierten Spieltag die Dinge klar waren”, betonte der einstige Spieler des Rekordmeisters und Inter Mailand: “Jetzt wird es schwieriger für die guten Klubs, sich zu qualifizieren.”
Zusätzliche Belastung: FC Bayern nimmt im Sommer 2025 an Klub-WM teil
Auch die neue Klub-WM (mit 48 Mannschaften), für die der FC Bayern und auch Borussia Dortmund im Sommer in die USA reisen, sei ein Wettbewerb, der “die Leute begeistern” werde. “Das wird ein gutes Turnier werden, davon bin ich überzeugt”, sagt der Ehrenpräsident der europäischen Klubvereinigung ECA.
Übrigens: Um die ewige Belastungsdebatte ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen, hätte Rummenigge einen Vorschlag. Immerhin müsse man aus dem Teufelskreis der steigenden Gehälter endlich raus.
Profis drohen mit Streik bei vollerem Spielkalender
“Wir sollten uns mal mit allen Beteiligten an einen Tisch setzen und emotionslos diskutieren, welche Mechanismen wir brauchen, um wieder seriösere und rationalere Zeiten – auch des Wirtschaftens – herbeiführen”, so der gebürtige Lippstädter. Ob es dazu kommt? Klar ist: Sollte die Zahl an Spielen weiter steigen, halten Profis wie Rodri (Manchester City) einen Spieler-Streik nicht mehr für ausgeschlossen.