Flugzeugunglück: Flugschreiber des abgestürzten Passagierflugzeugs geborgen | ABC-Z

Noch können die Behörden keine Aussage zur Ursache des verheerenden Flugzeugabsturzes in Washington machen. Nur Präsident Donald Trump ist sich sicher: Die Diversitätsprogramme seiner Vorgänger seien schuld.
Nach dem Flugzeugunglück in Washington haben die Behörden US-Medien zufolge die beiden Flugschreiber der Maschine gefunden. Aus mit den Ermittlungen vertrauten Kreisen hieß es am Donnerstag gegenüber den Sendern CBS News und ABC News, dass der Cockpit-Stimmrekorder und der Flugschreiber aus dem abgestürzten Passagierflugzeug geborgen worden seien. Demnach werden die Geräte nun von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB analysiert, welche die Ermittlungen zu dem Absturz leitet.
Am Mittwochabend waren ein Passagierflugzeug und ein Militärhubschrauber miteinander kollidiert und danach in den derzeit eiskalten Fluss Potomac in Washington gestürzt. An Bord des aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas gekommenen Flugzeugs der PSA Airlines, einer Tochter der Fluggesellschaft American Airlines befanden sich 60 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder, in dem Helikopter drei Soldaten.
Bei der Kollision kamen nach Einschätzung der Behörden alle 67 Menschen an Bord der beiden Maschinen ums Leben. „Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt“, sagte Feuerwehrchef John Donnelly. Noch ist unklar, was zu dem Absturz führte.
Über Nacht hatten Rettungskräfte mit Booten und Tauchern im eiskalten Wasser des Potomac-Flusses fieberhaft nach Überlebenden gesucht – doch ohne Erfolg. Bisher konnten laut Donnelly erst 28 Leichen aus den eiskalten Fluten geborgen werden. Man arbeite daran, alle Leichen zu finden, versprach er. Doch das werde angesichts schwieriger Bedingungen bei der Bergungsaktion eine Zeit lang dauern. „Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir von einer Rettungsaktion zu einer Bergungsaktion übergehen“, sagte Donnelly.
Bei dem Flugunglück sind auch 14 Vertreter der Eiskunstlaufwelt ums Leben gekommen. Unter ihnen waren die jungen Eiskunstläufer Jinna Han und Spencer Lane, ihre Mütter und das frühere Weltmeister-Paar Ewgenia Schischkowa und Wadim Naumow, wie der Geschäftsführer des Eiskunstlaufclubs von Boston mitteilte. Sie waren auf dem Rückweg von einem nationalen Entwicklungscamp im Anschluss an die US-Meisterschaften in Wichita, Kansas.
Nach Aussagen der Ermittler werden die Untersuchungen zur Ursache der Katastrophe noch einige Zeit dauern. „Wir führen eine wichtige Sicherheitsmission aus, bei der wir sehr vorsichtig vorgehen“, teilten Vertreter der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB mit. Sofortige Schlussfolgerungen über die Ursache der Katastrophe werde es nicht geben. „Wir kennen nicht genug Fakten, um menschliche oder mechanische Faktoren ausschließen zu können.“
Staatschef Trump hatte zuvor einen ganz anderen Weg gewählt: Er beschuldigte die Piloten des Hubschraubers und machte zudem Nachtsichtbrillen für das Unglück verantwortlich. Vor allem aber attackierte er bei einem Verbalangriff die demokratischen Ex-Präsidenten Barack Obama und Joe Biden für ihre Unterstützungsprogramme zugunsten Angehöriger von Minderheiten bei der Einstellung von Personal.
„Ich habe die Sicherheit an erste Stelle gesetzt. Obama, Biden und die Demokraten haben die Politik an erste Stelle gesetzt“, sagte Trump. Seine Vorgänger hätten das Personal „zu weiß“ gefunden, sagte der Republikaner auch und fügte hinzu: „Und wir wollen die Leute, die kompetent sind.“
Auf die Frage, wie er darauf komme, dass Programme gegen Rassismus und Sexismus eine Rollen gespielt haben könnten, antwortete Trump: „Weil ich gesunden Menschenverstand habe, okay?“
Die Botschaft des Republikaners wurde von seinem Vize-Präsidenten JD Vance und dem neuen US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verstärkt: Sie wiederholten, dass Diversitätsprogramme fähige US-Bürger aus verantwortungsvollen Jobs ferngehalten hätten.
AFP/AP/sam