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Flugzeugunglück in Kasachstan: Mindestens 30 Tote | ABC-Z

Moskau ap | Beim Absturz einer Passagiermaschine aus Aserbaidschan in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau sind nach Behördenangaben womöglich mehr als 30 Menschen getötet worden. 67 Insassen, darunter fünf Besatzungsmitglieder, seien an Bord des Flugzeugs von Azerbaijan Airlines gewesen, teilte das kasachische Katastrophenministerium am Mittwoch über Telegram mit.

Bislang seien vier Leichen geborgen worden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Einsatzkräfte. Mindestens 32 Menschen überlebten den Absturz, wie das Büro der Generalstaatsanwaltschaft in Aserbaidschan später mitteilte. 29 von ihnen wurden einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge ins Krankenhaus gebracht.

Laut Azerbaijan Airlines sind 37 der Passagiere aserbaidschanische Staatsbürger. Zudem seien 16 russische Staatsbürger, sechs Kasachen und drei Kirgisen an Bord gewesen.

Die Unglücksmasche sollte ursprünglich von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny fliegen, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus. Ein Vogelschlag habe jedoch zu einer „Notfallsituation an Bord“ geführt, woraufhin der Pilot entschieden habe, die Route zu ändern und nach Aktau zu fliegen, erklärte ein Sprecher der russischen Zivilluftfahrtbehörde. Drei Kilometer von der Stadt Aktau entfernt versuchte die Maschine vom Typ Embraer 190 nach Angaben von Azerbaijan Airlines eine Notlandung.

Ermittlungen vor Ort

Im Internet kursierten Handyvideos vom Unglück: Sie zeigen die Passagiermaschine in einem steilen Sinkflug, ehe sie auf dem Boden aufschlägt und sich in einen Feuerball verwandelt. Auf anderen Aufnahmen ist ein Flugzeug zu sehen, dessen Rumpf von den Tragflächen und dem Rest der Maschine abgerissen ist. Die Embraer 190 liegt umgekippt auf dem Grass.

Einige Videos zeigen auch, wie Überlebende andere Passagiere vom Wrack wegzerren. Die Bilder passen zu den Farben und dem Luftfahrzeugkennzeichen der Maschine. Die staatliche aserbaidschanische Nachrichtenagentur Azertac berichtete, eine hochrangige Delegation sei nach Aktau entsandt worden, um vor Ort zur Unglücksursache zu ermitteln.

Der Flugzeugbauer Embraer teilte der Nachrichtenagentur AP mit, das Unternehmen sei bereit, alle relevanten Behörden bei der Untersuchung zu unterstützen.

FlightRadar24, ein Onlinedienst für Echtzeitinformationen zu Flügen, meldete, das betroffene Flugzeug habe mit einer starken Störung von GPS-Signalen zu kämpfen gehabt, wodurch es „schlechte ADS-B-Daten“ übertragen habe. Mit letzterem ist ein System der Flugsicherung gemeint, das der Anzeige von Flugbewegungen im Luftraum und der Übermittlung von Positionsdaten von Maschinen dient. Russland ist wiederholt vorgeworfen worden, GPS-Signale in der Region gezielt zu stören.

Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev brach nach Bekanntwerden des Unglücks einen Besuch in Sankt Petersburg ab und kehrte in seine Heimat zurück, wie sein Büro mitteilte. In Russland hatte er an einem Treffen der Staatschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) teilnehmen sollen, einem Zusammenschluss der meisten Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.

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