Flugunternehmen: Lufthansa verzeichnet deutliche Gewinne im zweiten Quartal | ABC-Z

Die Lufthansa hat im zweiten Jahresquartal deutliche Gewinne eingefahren und hält an ihren Jahreszielen fest. Von April bis Juni stieg das bereinigte Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf insgesamt 871 Millionen Euro, teilte das Luftfahrtunternehmen am Donnerstag mit. Analysten hatten zuvor mit rund 17 Prozent Gewinn gerechnet.
Den entsprechenden, eher schwachen Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro will Lufthansa weiterhin deutlich übertreffen, teilte das Unternehmen mit. Expertinnen und Experten rechnen für das Gesamtjahr mit einem Plus von 13 Prozent, also 1,86 Milliarden Euro.
Trend zu Kurzfristbuchungen macht Geschäft schlechter voraussehbar
Grund für die Gewinne dürften auch Belastungen durch zahlreiche Streiks sein, die den Gewinn letztes Jahr noch gedrückt hatten. Zudem trugen saisonale Effekte, niedrigere Treibstoffkosten und die seit diesem Jahr zur Lufthansa gehörende ITA Airways zum Wachstum bei.
Dennoch bringen mehrere Faktoren Unsicherheit in die Geschäftsaussichten. So kämpfe die Airlinegruppe weiter mit verspäteten Flugzeugauslieferungen und steigenden Kosten durch EU-Klimaschutzauflagen, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Ein verstärkter Trend zu kurzfristigen Flugbuchungen mache die Geschäftsentwicklung zudem schwieriger voraussehbar.
Politische Lage bringt Unsicherheit
Zuletzt bringt auch die politische Lage, insbesondere die instabile Situation im Nahen Osten, Unsicherheit mit sich. Im Zuge der anhaltenden Konflikte in der Region hatte die Lufthansa im letzten Jahr mehrfach Flüge nach etwa Israel und in den Iran ausgesetzt. Im wichtigen Nordatlantik-Geschäft verzeichnete das Unternehmen nach der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump weniger Buchungen aus Europa. Eine hohe Nachfrage der Amerikanerinnen und Amerikaner nach Europareisen sowie eine gute Auslastung der höheren Buchungsklassen glichen den leichten Einbruch aber mehr als aus, sagte Spohr.
Zum Lufthansa-Unternehmen gehören auch die Ferienflieger Eurowings und Discover sowie die Netzwerk-Airlines Swiss, Brussels und Austrian Airlines. Alle Gesellschaften konnten im letzten Quartal Gewinne verzeichnen. Die Passagierzahl stieg bis Juni auf insgesamt 61 Millionen Reisende.