Geopolitik

Flüchtlinge: Achtjähriger überlebt Bootsunglück vor Lampedusa – und kontaktiert Vater in Deutschland | ABC-Z

Kurz vor dem Jahreswachwechsel kentert ein Boot vor Lampedusa. Unter den 20 Vermissten sind fünf Frauen und drei Kinder. Ein Junge aus Syrien wird gerettet und kann mit seinem Vater per Videocall sprechen.

Nach einem Bootunglück vor Lampedusa werden noch immer 20 Flüchtlinge und Migranten vermisst. Die Suche nach den Vermissten blieb bis Mittwochnachmittag ohne Erfolg. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete, wurden bis dahin keine Leichen geborgen. Kurz vor dem Jahreswechsel war vor der italienischen Mittelmeerinsel ein Boot mit Migranten gekentert, die von Libyen aus versucht hatten, Europa zu erreichen.

Unter den 20 Vermissten sollen sich laut Ansa fünf Frauen und drei Kinder befinden. Sieben Menschen aus Syrien, dem Sudan und Ägypten konnten von der italienischen Finanzpolizei gerettet werden. Die Chancen, weitere Überlebende zu finden, sind sehr gering.

Gerettet wurde unter anderem ein achtjähriger Junge aus Syrien. Seine Mutter, die ebenfalls auf dem Boot war, wird noch vermisst. Die Behörden setzten den Jungen nach seiner Ankunft in Lampedusa per Videotelefonat in Kontakt mit seinem in Deutschland lebenden Vater. Am Mittwoch sollten alle sieben Überlebenden zunächst in Einrichtungen auf dem italienischen Festland gebracht werden.

278 Migranten treffen in Lampedusa ein

Am Silvestertag sind insgesamt 278 Migranten über das Mittelmeer nach Lampedusa gekommen. Die Menschen auf vier unterschiedlichen Booten wurden von Schiffen der italienischen Küstenwache oder der Finanzpolizei aufgegriffen und an Land gebracht. 72 Migranten landeten mit ihrem Boot direkt am Strand einer kleinen Insel vor der Südküste Lampedusas.

Im Jahr 2024 sind nach Angaben des italienischen Innenministeriums 66.317 Menschen über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Im Jahr davor lag die Zahl noch bei 157.651. Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Seit 2014 kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überquerung mehr als 31.000 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher.

epd/AFP/krö

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